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Dieses Jahr war die re:publica vor allem größer. Riesige Hallen in der „Station“ nahe der U-Bahnstation Gleisdreieck, die deutlich mehr Platz für die insgesamt 4.000 TeilnehmerInnen boten als zuletzt. Das Leitthema „Action!“ kam auf der sonst eher social-media-business-orientierten Konferenz voll und ganz zum Tragen. Jacob Appelbaums Auftritt bei der Podiumsdiskussion über das Phänomen Anonymous wird noch in Erinnerung bleiben. Die Diskussionen zwischen jenen, die für regelgebundenes Vorgehen und Hacker-Ethik stehen, und den eher frei flottierenden Anons hätten etwas von ‚Rock’n-Roller gegen Punks‘.

Ein Schwerpunkt bei vielen Veranstaltungen war natürlich das Dauerthema Urheberrecht im Internet. Großen Zuspruch fand z.B. Markus Beckedahls Präsentation von Digitale Gesellschaft und deren Kampagnenarbeit gegen ACTA und co. Tatsächlich erinnern Aktionen und Organisationsansatz stark an eine Art „Greenpeace im Bereich Internet-Politik“. Eine kleine geschlossene, hoch professionalisierte Truppe, die schnell und gezielt mit Lobbying und Protest für die Interessen der Internet-Community (wer immer das auch sein mag…) eintritt.

Positiv hervorzuheben sind die Vorträge von Sozialwissenschaftlern über occupy und „arab spring“. Fedi Salem stellte seine statistischen Befunde zur rasanten Ausbreitung von twitter und facebook während des arabischen Frühlings vor. Insbesondere die politische Rolle der Frauen sei dadurch gestärkt worden (siehe Forschungsbericht).

Zeynep Tufekci hat zusammen mit Kollegen groß angelegte Demonstrationsbefragungen in Ägypten durchgeführt. Die häufig unterstellte Gegenüberstellung zwischen offline und online sei die falsche Herangehensweise. Ihre Befunde zeigen wie dicht Protest vor Ort, Vorbereitung per face-to-face wie per social media verknüpft sind. Auch gaben viele der Befragten an, anschließend über ihren Protest im Internet berichtet zu haben. Die Ergebnisse der Befragung sind bereits beim Journal of Communication veröffentlicht.

Wie ein so kurzer Zeitraum zwischen Planung und Veröffentlichung möglich werden konnte, wurde später beim Vortrag von Christine Schweidler und Sasha Costanza-Chock (http://www.datacenter.org/) deutlich. Forscher wie Zeynep Tufekci werden von occupy research unterstützt, einer transnationalen community von Aktivisten und Forschern, die beispielsweise per Online-Kollaboration ganze Befragungen vorbereitet, koordiniert, auswertet und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt (Mehr dazu).

 

Diese Frage steht im Fokus des kommenden taz Kongresses in Berlin am 14. April. Hier geht es nicht nur um die grundsätzliche Frage, was ein „gutes Leben“ ausmacht. Vielmehr soll darüber diskutiert werden, welche Chancen und Alternativen es gibt, praxisnah ein „gutes Leben“ in der zukünftigen Gesellschaft zu gestalten.  Dazu bietet das taz Zukunftslabor ein vielseitiges und umfassendes Tagesprogramm an, in dem Themen wie beispielsweise Verbraucherdemokratie, Ökomoral und Gemeinwohl-Ökonomie eine große Rolle spielen werden.

Gerne haben wir die Einladung zur IÖW/VÖW-Jahrestagung (8./9. März) angenommen. Auf den ersten Blick scheint die sozial-ökologische Forschung wenig mit unserem Projekt zu tun zu haben. Aber erst kürzlich hatte Sigrid Baringhorst in der IÖW-Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ einen Beitrag zum Thema politischer Konsum im Internet verfasst. Insgesamt war die Tagung sehr lehrreich und inspirierend, nicht zuletzt wegen der guten Mischung zwischen Wissenschaftlern und Fachleuten aus der Praxis des ökologischen Wirtschaftens. Bemerkenswert an Ulrich Petschows (IÖW) Vortrag war vor allem der Verweis auf die große Rolle von Metaphern und bildlicher Sprache in der Umweltbewegung (z.B. „spaceship earth“).  Neben theoretischer Inspiration gab es aber auch harte Fakten aus der Praxis. Die car-sharing Plattform tamyca.de wurde von Michael Minis vorgestellt. Gut verständlich wurde dabei, inwieweit sich dieses Modell von car-sharing zwischen Privatleuten von bisherigen Praktiken des car-sharing unterscheidet. Auch der Vortrag von Daniel Müller über netcycler.de hat mit einfachen Worten verständlich gemacht, warum das Internet bei Tauschgeschäften Koordinationsprobleme lösen kann, die so an Ort und Stelle schier unlösbar erscheinen würden. Insgesamt war auch die Diskussion über die klimafreundlichen Effekte von car-sharing und dem Konzept >Tauschen statt Kaufen< weiterführend.

Die ganze Tagung ist übrigens hier dokumentiert.

Seit mehr als einem Jahrzehnt ermöglicht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Wissenschaftsjahr eine regelmäßig wiederkehrende Bühne für den Austausch zwischen Wissenschaft und allgemeiner Öffentlichkeit.
Dieses Jahr stehen Forschungen zu nachhaltiger Entwicklung im Mittelpunkt des Wissenschaftsjahres.

Nicht zuletzt gibt die Seite damit Aufschluss über das offizielle Verständnis des Schlagworts „Nachhaltigkeit“ seitens des BMBF. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres vermittelt eine Forschungsbörse Kontakte zwischen interessierten Schulklassen und Forschungseinrichtungen. Verschiedene Wettbewerbe sollen besonders erfolgreiche Projekte auszeichnen: BundesUmweltWettbewerb, der Ideenwettbewerb RNE oder der FuturEnergy Award. Interessierte Bürger können im Veranstaltungskalendar nachschauen, welche Vorträge, Aktionen und Infoveranstaltungen im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2012 stattfinden.
Für Wissenschaftler interessant ist auch das Forschungsprogramm FONA interessant. Dabei handelt es sich um das Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“, welches ebenso vom BMBF gefördert wird. Mehr als 500 Projekte und Vorhaben in 62 Ländern werden damit derzeit gefördert. Insbesondere mit den Entwicklungs- und Schwellenländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, werden im Rahmen von FONA Forschungskooperationen aufgebaut. Ausgewählte FONA-Projekte stellen im Rahmen des Wissenschaftsjahres ihre Ergebnisse vor.

Hier die Videomitschnitte der Konferenz „Wissen und Macht – Die neue Freiheit im Internet?“ am Deutschen Technikmuseum in Berlin. Die Konferenz fand vom 10. bis 11. November statt. Prof. Baringhorst referierte über unternehmenskritische Kampagnen im Internet.

Der am 18.11.2011 im Rahmen des 28. Forums  Kommunikationskultur gehaltene Impulsvortrag von Sigrid Baringhorst bei der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) zum Thema “Bürger als Produser” ist nun online. Auch die Podiumsdiskussion über Chancen und Risiken der Internet-Partizipation kann im Internet abgerufen werden.  Moderiert wurde dieser „Medienpolitische Talk“ von Prof. Dagmar Hoffmann und Prof. Friederike Tilemann. Stellung nehmen neben anderen Prof. Baringhorst, Katja Friedrich, Prof. Rainer Winter und Verena Weigand.

Das Promotionskolleg Communication and Digital Media an der Uni Erfurt hatte vom 25. bis 26. Nov. 2011 eine Tagung mit vielen spannenden Vorträgen, Postern und Diskussionen organisiert. Prof. Baringhorst und Mundo Yang stellten ihr methodisches Konzept für Partizipationstagebücher zu politischen Konsum und Social Web vor. Ein Konferenzbericht, Vortragsfolien und die Poster der Tagung sind nun online verfügbar. Darunter befinden sich auch die Präsentation und das Plakat unseres Projektteams.

 

Im Rahmen des 28. Forums  Kommunikationskultur hielt Frau Prof. Dr. Sigrid Baringhorst bei der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) nicht nur einen Impulsvortrag zum Thema „Bürger als Produser“, sondern stand dem Bundesverband Bürger- und Ausbildungsmedien (BVBAM) in einem Interview auch Rede und Antwort. In dem Interview werden Fragen zu Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger im Netz gestellt und beantwortet, aber auch Grenzen der Partizipation diskutiert.

 

Prof. Dr. Sigrid Baringhorst trägt am 18. November bei der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur vor. Thema des Vortrags: Bürger als „Produser“ – Politische Beteiligung von Konsumentenbürgern im Social Web. Weitere Gastredner: Prof. Rainer Winter und Prof. Jeffrey Wimmer.
>Weitere Informationen zur Tagung.

Vom 29.bis 30. November 2011 findet im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen die internationale Tagung „Die Rolle des Konsumenten in der Wirtschaftsethik“ statt.

Bisher spielt das Thema Konsumentenethik in der Wirtschaft eine vergleichsweise geringe Rolle. Die meisten Debatten beziehen sich auf die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Doch Konsumenten können mit ihren Kaufentscheidungen und ihrem Nutzerverhalten maßgeblich Einfluss auf marktwirtschaftliche Prozesse ausüben. Deshalb nimmt die Tagung das Verhältnis von Konsumentenethik und Unternehmensethik genauer in den Blick.

Eröffnet wird die Veranstaltung mit der Präsentation des Buches „Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum“ und einem Vortrag von Prof. Dr. Josef Wieland (Institut für Wertemanagement, Konstanz) über die Beziehungen zwischen Konsumentenethik und Unternehmensethik.

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