Come Together

Künstlerische Kollaborationen als Möglichkeit einer Inklusiven Kunstpädagogik

Workshop von  Andreas Brenne

Im Kontext von Schule erscheint die institutionalisierte Begegnung mit dem „Anderen“ oftmals angstbesetzt, und man befürchtet, dass tragfähige Kommunikationsprozesse nicht mehr stattfinden können und die unterrichtlichen Bemühungen ins Leere laufen. Grund für diese Einstellungen sind zumeist manifeste Überzeugungen, die auf der eigenen Lernbiographie basieren. Damit gemeinsames Lernen fruchtbar werden kann, bedarf es nicht nur der Toleranz und Offenheit im Umgang mit dem Fremden, sondern auch einer produktiven Auseinandersetzung mit Gegensätzen, ohne diese auflösen zu wollen. Denn der „Andere“ (Levinas) stellt das Selbst nicht nur radikal in Frage, sondern ist auch dessen Voraussetzung. Die Unterscheidungen von z.B. Selbst und Fremd, sind Grundlagen jeglicher Erkenntnis. Es braucht den „Anderen“, um Strukturen zu erkennen, so dass neue Welten entdeckt bzw. entwickelt werden können.

Im Feld der Kunst wird dieses Weltenmachen erlebbar. „Making Worlds“ (Nelson Goodman) ist demnach eine Kompetenz der Kunst, die plurale Perspektiven als sinnstiftend und zukunftsweisend kennzeichnet.

In diesem Workshop soll anhand eines Fallbeispiels diskutiert werden, wie sich im Rahmen unterrichtlicher Kunstproduktion kollaborative Strategien produktiv umsetzen lassen.

Andreas Brenne, Dr. phil. (Jg. 1966) ist Professor für Kunstdidaktik/Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück. Er studierte Lehramt Primarstufe an der Westfälische-Wilhelms-Universität Münster, sowie freie Kunst an der Kunstakademie Münster. Von 2000 -2007 war er Lehrer an Grundschulen im Kreis Warendorf. Von 2007-2012 war er Professor für „Ästhetische Bildung und Bewegungserziehung“ an der Universität Kassel. Er fungiert als Vorstandsmitglied der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kunstpädagogik, Künstlerisch-ästhetische Forschung, Grundschulpädagogik, Qualitativ-empirische Unterrichtsforschung und Kulturelle Bildung.