Konzepte

Die konzeptuelle Auseinandersetzung mit dem Begriff der Gegenöffentlichkeit kann unterschiedliche Schwerpunkte aufweisen. Jeffrey Wimmer grenzt sich beispielsweise von rechtsradikalen Bewegungen ab, da diese „weder inhaltlich noch strukturell dem normativen Kontext von Gegenöffentlichkeit im Sinne emanzipativer und demokratiestärkender Öffentlichkeitsstrategien“ (Wimmer 2009: 45) entsprechen. Gegenöffentlichkeit wird aus dieser Perspektive eine normative Funktion zugeschrieben. Sie soll beispielsweise als Kontrollinstanz der herrschenden Öffentlichkeit dienen und bei Machtmissbrauch intervenieren. Die transportierten Inhalte und Kommunikationsziele sollen – ebenso wie die interne Organisation – dem übergeordneten, demokratischen Ziel dienen.

Prinzipiell können allerdings auch rechtsradikale und linksradikale Teilöffentlichkeiten sowie andere demokratiefeindliche Konzepte als Gegenöffentlichkeiten verstanden werden, falls sie sich faktisch von der hegemonialen Öffentlichkeit abgrenzen.