Das Medium, das alles abdecken möchte

Krautreporter, ein laienjournalistischer Blog, wurde als Projekt von knapp 30 Journalisten gegründet, um unabhängigen Journalismus zu liefern und dabei die Geschichten hinter den Nachrichten zu erzählen. Der Slogan: „Der Onlinejournalismus ist kaputt – wir kriegen das wieder hin.“ Zur Zielgruppe zählt dementsprechend jeder, der an hintergründigen Geschichten interessiert ist.

Der Gesamtauftritt ist sehr schlicht gehalten und in Folge dessen hauptsächlich auf den Text fokussiert. Das Design der Seite ist eher schlicht gehalten, folglich gibt es wenige Ablenkungsmöglichkeiten.

Auffällig ist die gleichmäßige Verteilung der Diskurse in den zehn stichprobenartig untersuchten Artikeln. Fünf Diskurse wurden bei Krautreporter in jeweils zwei Artikeln vorgefunden: der moralische Diskurs, die Medialität, die Narration, der dialogische Diskurs und die Erklärung. Damit ist das Medium recht breit aufgestellt und für den Leser sehr abwechslungsreich. Im Gegensatz zur SZ, in welcher ebenfalls viele verschiedene Diskurse gefunden wurden, weisen die Texte bei Krautreporter weitestgehend keinen Aktualitätsbezug auf, sondern besitzen einen zeitlosen Charakter.

Häufig wird die Ich-Perspektive genutzt, weswegen die Texte einen eher subjektiven Charakter aufweisen. Außerdem werden Erklärungen zu teils recht komplexen Themengebieten gegeben, was der Website eine Art aufklärenden Charakter verleiht. Zusätzlich sind viele Elemente in den Artikeln eingebunden, die inhaltlich an richtiger Stelle platziert sind. Eine Tendenz gibt es zu langen und ausführlichen Texten, zu häufig zeitlosen Themen, welche kurze Sätze aufweisen und umgangssprachlich formuliert sind.

Interaktionen mit Rezipienten werden durch den Mitmach-Charakter realisiert, durch diesen kommt es zu einem dialogischen Austausch. Daraus ergeben sich zum Teil wieder Mischformen, indem beispielsweise der dialogische Diskurs mit dem erklärenden Diskurs kombiniert wird.