Naaa kennt ihr das? Irgendwann während der Tage rund um Weihnachten kommt die glorreiche Idee einen Weihnachtsfilm zu schauen.
Ich hasse Weihnachtsfilme. Wirklich. Okay es gibt vielleicht eine Handvoll erträglicher: Die Weihnachtsgeschichte, also Scrooged (Die Geister die ich rief, 1988) und The Nightmare before Christmas (1994) sind sehenswert und Prinzessin Mononoke (1997) ist ein Meisterwerk. Na gut letzterer Streifen ist vielleicht eher dank Super RTL einer meiner persönlichen Weihnachtsfilme. Sonst bekleckern sich deklarierte Weihnachtsfilme allerdings nicht mit Ruhm. Dann kam vor zwei Jahren Klaus (2019) daher.
Ich setzte mich mit niedrigsten Erwartungen aufs Sofa und meine restliche Familie hat sich einfach vom erstbesten Vorschlag auf Netflix anfixen lassen.
Klaus ist allerdings nicht nur ein Weihnachtsfilm, sondern auch einfach toller Animationsfilm. Die Charaktere des Films erwärmen das Herz und erhellen das Gemüt. Die Story ist simpel wie eingängig: Wer hat die Schenkerei an Weihnachten eigentlich angefangen?
Die Frage ist umso interessanter, wenn man beachtet wo wir mit dem Schenken an Weihnachten heute angelangt sind. Nicht zufällig baut sich ein Großteil des Konsummarkts um das Weihnachtsfest herum auf. Black Friday, Cyber Monday, Green Monday oder Panic Saturday… der Materialismus scheint hierbei grenzenlos. Umso spannender ist es dann sich nochmal die Frage zu stellen, wieso wir eigentlich schenken. Weil das an Weihnachten halt immer so gemacht wurde und es erwartet wird? Weil man anderen eine Freude machen möchte? Für sich selbst, weil man sich selbst auch für andere freut? In der Soziologie wird das Schenken meistens als maßgeblicher Bestandteil Weihnachtens gesehen (siehe unter anderem Christmas:An anthropological lens, Miller, 2017). Was bedeutet das Schenken für uns persönlich? Gibt es sowas etwas wie bedingungsloses Schenken?
Das sind natürlich spannende Fragen, aber auch anstrengende Fragen, die Kraft brauchen.
Wer einfach einen schönen Weihnachtsfilm sehen möchte ist mit Klaus auch zum Glück auch gut bedient. Den Film gibt es auf Netflix. Die Zusatzliteratur von Daniel Miller gibt es in der Universitätsbibliothek als E-Ressource.
Sami