Design der Individualität
Seit Langem geht der Trend hin zur Individualisierung. Jeder möchte seine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Zahlreiche Online-Stores bieten einem dafür Möglichkeiten, Kleidung durch Form- und Farbgebung oder selbstgewählte Aufdrucke individuell zu gestalten. Beim Onlineportal Spreadshirt etwa stehen Angebote für verschiedene Bekleidungsstücke und Alltagsgegenstände (z.B. Handyhüllen) zur Verfügung.
Besonders große Publizität erfährt die Kampagne der großen Sportmarken Nike und Adidas für individuell gestaltbare Turnschuhe.
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In ihren Onlinestores kann man zwischen verschiebenden Schuhmodellen wählen und deren Elemente und Farben frei zusammenstellen.
„Shoes of prey“ bietet Frauen eine ähnliche Art der Schuhgestaltung an. Hier wird zunächst das gewünschte Modell ausgewählt. Die weiteren Designoptionen beziehen sich nicht nur auf die Farbgebung, sondern auch auf verschiedene Materialien, die dem Käufer und Anwender zu einem speziellen Look verhelfen sollen.
Wird man dadurch individuell? Als Individualisierung bezeichnet T. Kron die Entwicklung einer Person von der Fremdbestimmung zur Selbstbestimmung. Dies erfordert einiges an Mut und Abgrenzungswillen. Es kann auf die Dauer sehr anstrengend sein, eine völlig emanzipierte Persönlichkeit zu sein. Obwohl sie ihr eigenes Gesicht in der großen Masse wahren und nicht in ihr untergehen wollen, sind viele darum zugleich auf Sicherheit und Bequemlichkeit aus. Die Labels wissen um dieses Phänomen. Sie werben mit dem Versprechen individueller Produkte, die gleichwohl konventionell genug sind, um einem die Sicherheit zu geben, nicht negativ aufzufallen.
In Zukunft soll der Zug zur (pseudo-)individuellen Mode noch technisch verstärkt werden. Designer wie Iris van Herpen und Anouk Wipprecht bedienen sich bereits avancierter 3D-Drucker, um ihre extravaganten Kleidungsstücke zu fertigen.
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Selbst Privatpersonen können sich bereits 3D-Drucker kaufen und mit ihnen eigene kleine Designs anfertigen. Allerdings sind die Drucker noch nicht so leistungsstark, dass sie zur Produktion von Kleidung geeignet wären. Doch schreitet die technologische Entwicklung immer weiter voran, deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir in einigen Jahren in der Lage sein könnten, unsere eigene Kleidung zu Hause auszudrucken. Wenn dann schon nicht die Mode individuell sein sollte und die Geräte, mit denen sie verfertigt wird, massenhaft hergestellte Maschinen sein werden, materialisiert sie sich zumindest in den eigenen vier Wänden.
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