Entfremdungskritik, Gewaltfrage, revolutionäres Subjekt
[zuerst erschienen in: Thomas Hecken, 1968. Von Texten und Theorien aus einer Zeit euphorischer Kritik, Transcript Verlag, S. 72-75, 90-98]
Eines kann man den Konzeptionen der Neuen Linken nicht absprechen. Seien sie nun gut begründet oder nicht, wirklichkeitsblind oder auf der Höhe der Zeit – insgesamt gesehen weisen sie jedenfalls eine hohe Folgerichtigkeit auf. Mit der Verabschiedung der Arbeiterklasse als traditionellem Motor der Veränderung sind konsequenterweise verschiedene Versuche verbunden, neue revolutionäre Subjekte zu finden. Schlüssig ist dann auch, an die Stelle der Anklage von Ausbeutung und materieller Verelendung teilweise (oder weitgehend) die Kritik der Entfremdung zu setzen. Speziell die Konsumkritik der Neuen Linken bildet einen Ansatz, der Integration der Arbeiterklasse ins kapitalistische System ideologischen Widerstand entgegenzusetzen.
Ablesen kann man die Distanz zum traditionellen Marxismus direkt daran, dass es wenig Kontakte zu den bestehenden kommunistischen Parteien gibt, wie vor allem das Beispiel Frankreichs nachdrücklich belegt. Aufgrund von diffusen Nachrichten aus dem sehr fernen Osten sind sogar viele Neue Linke geneigt, das chinesische Modell dem Sowjetsozialismus weit vorzuziehen, weil man in der chinesischen Kulturrevolution einen gegen die bürokratische Macht und gegen verfestigte Autorität gerichteten spontanen Aufschwung vermutet. Es geht aber der Neuen Linken nicht nur um eine Kritik der Repression »innerparteilicher Demokratie« und an den kaum »wirklich sozialistischen« sowjetischen Staaten, wie Rudi Dutschke sagt (1968a: 48, 62), sondern auch an deren ökonomischer Ausrichtung.
Hier ist vor allem Herbert Marcuse anzuführen, der bereits frühzeitig scharfe Kritik an der sowjetischen Wirtschaftsorganisation übt. Die Zielvorgabe der Produktivitätssteigerung, welche mit harschen Disziplinforderungen und einer technokratisch installierten Hierarchie einhergeht, erfüllt für Marcuse selbst unter den Bedingungen enteigneten Privateigentums keineswegs sozialistische Ansprüche. Ganz entgegen den sowjetischen Einschätzungen hält Marcuse fest, dass die entfremdete Arbeit nicht einfach aufhöre, wenn die Produktionsmittel verstaatlicht worden seien (1964: 90; so auch schon bereits die französische Gruppe Socialisme ou Barbarie: Castoriadis 1980a).
In ähnlicher Weise gilt nach Marcuse aber für die westlichen Länder, dass die enorm erhöhte Produktivität und der damit verbundene Zuwachs an Konsumgütern in den Haushalten der Arbeiter nichts über ein Ende der Entfremdung besage. Im Gegenteil, die »technische Struktur«, deren Prinzipien der Arbeitsteilung bzw. der rationalisierten, einseitigen, erschöpfenden Tätigkeit die Bevölkerung unterworfen werde, sei dadurch stärker denn je – weil die Menschen wegen der konsumistischen Manipulation ihrer Bedürfnisse die herrschende technologische Kontrolle alternativlos als Form der Vernunft anerkennen würden. Seine Diagnose von der Integration der Arbeiterklasse ins kapitalistische System weitet Marcuse damit zum Urteil aus, die bestehenden Gesellschaften seien durch eine »ökonomisch-technische Gleichschaltung« gekennzeichnet (1989: 29, 23). Der Akzent der Kapitalismuskritik verschiebt sich freilich trotz der angedeuteten Verflochtenheit von Ökonomie und Technik bei Marcuse nicht selten zur Kritik der rationalisierten Arbeit und Freizeit sowie ihrer bürokratischen und massenmedialen Kontrolle.
Die Neue Linke steht deutlich erkennbar in der Tradition jener entfremdungskritischen Marxisten wie Georg Lukács, die Marx’ Theorem vom Fetischcharakter der Ware wieder stärker mit den humanistisch-idealistischen Ansprüchen des frühen Marx aufladen. Geht es im Kapital bei der Rede vom Fetischcharakter darum aufzuzeigen, dass sich den Menschen die eigenen produktiven Gestaltungsmöglichkeiten in der kapitalistischen Gesellschaft zum Sachzwang verkehren, bildet in der entgrenzten Form der Kritik bereits die Arbeitsteilung den Grund der Entfremdung. Als zentraler Kritikpunkt am kapitalistischen System dient dann nicht mehr die Anklage materieller Ausbeutung, sondern die Anklage der immer stärker rationalisierten Arbeit; sie raube dem Ding seine konkrete, ganzheitlich erfahrbare Dimension und schalte zugleich die qualitativen, menschlich-individuellen Eigenschaften des Arbeiters aus (Lukács 1970: 177ff.).
Für die Neue Linke ist der Kritikansatz besonders attraktiv, weil sie den Arbeiter u.a. wegen seiner erhöhten Teilhabe an den Produkten der Konsumgüterindustrie stark ins System integriert sieht. Die Kritik an der Entfremdung (und weniger an der Ausbeutung) bietet folgerichtig einen weiteren bzw. teilweise neuen bedeutenden Grund, die Revolutionierung der Verhältnisse anzustreben. Zugleich liefert sie sogar die Möglichkeit, die verbesserten materiellen Lebensbedingungen der Arbeiter scharf anzugreifen. Im Zeichen der Konsumkritik kann die angebliche Verbesserung ebenfalls schnell als Ausdruck und Verstärkung der Entfremdung erscheinen, als Konsequenz manipulativ erzeugter falscher Bedürfnisse.
Die meisten linken Formen dieser teilweise übergreifenden Kulturkritik zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Konsumkritik nicht von der Kritik an bestehenden Produktionsbedingungen lösen wollen. Besonders die Neue Linke hebt den Zusammenhang im Namen des Entfremdungsbegriffs hervor. In viel stärkerem Maße, als es den traditionellen Kommunisten und Sozialdemokraten möglich ist, nimmt ihre Kritik an den herrschenden Verhältnissen einen totalen Charakter an; das äußerst negative Urteil kann Arbeit und Freizeit zugleich treffen. Mode, Sozialtechnologie und die Werbung als besonders geschlossenes Universum der Manipulation verstärken in dieser Sicht nur, was die monotonen, rationalisierten, zur Unselbstständigkeit erziehenden Arbeitsverhältnisse bereits vorbereitet haben: den »passiven Massenverbraucher«. Der entfremdete Mensch sei
»der (manuell, intellektuell oder im ›Weißkittel‹) Arbeitende, der, atomisiert, durch die Wohnbedingungen vereinzelt, zur Passivität verurteilt und der militärischen Disziplin der Fabrik unterworfen, von seinem Produkt abgeschnitten und dazu verdammt ist, seine Zeit zu verkaufen, gelehrig eine vorfabrizierte Aufgabe auszuführen, ohne sich um Sinn und Zweck seiner Arbeit zu kümmern. […] Weil der Arbeitnehmer bei ›seiner‹ Arbeit nicht ›bei sich‹ ist, […] sind die aktiven und schöpferischen Bedürfnisse des Individuums beschnitten; und es findet seine Souveränität erst in der Nicht-Arbeit, d.h. in der Befriedigung der passiven Bedürfnisse, im Konsum und im häuslichen Leben. Auf der Basis dieser ersten Vorbestimmung konnte der Monopolkapitalismus die Bedürfnisse nach passivem und individuellem Konsum beeinflussen. […] Und je weiter er auf diesem Weg fortschreitet, desto mehr betäubt er eine Menschheit, die der Vermassung anheimgegeben ist. Sie wird verstümmelt durch Befriedigungen, die das grundlegende Unbefriedigtsein unberührt lassen, aber gleichzeitig davon ablenken. Um so mehr hofft der Monopolkapitalismus, daß diese mit den Mitteln der Flucht betäubten Menschen auch vergessen werden, wie fragwürdig das ganze, auf Entfremdung der Arbeit beruhende System ist. Er zivilisiert den Konsum und die Freizeitbeschäftigungen, um nicht die gesellschaftlichen Beziehungen, die Arbeits- und Produktionsbedingungen zivilisieren zu müssen; er entfremdet die Individuen in ihrer Arbeit, um sie als Konsumenten entfremden zu können; und umgekehrt entfremdet er sie als Konsumenten, um sie in ihrer Arbeit um so eher entfremden zu können.« (Gorz 1967: 92f.)
https://www.youtube.com/watch?v=r2YeJpkrTOQ
Man könnte demnach vermuten, dass der hergestellte Zusammenhang zwischen den kapitalistisch-rationalistisch auferlegten Arbeitsbedingungen und den zweifelhaften Freizeitvergnügungen die Neue Linke davor bewahrt, in eine allzu direkte Kritik der Konsumwelt zu verfallen. In einer Hinsicht trifft dies auch zu; im Unterschied zu manchem konservativen Kulturkritiker wird nicht einfach der naturgegebene schlechte Geschmack der Masse bzw. der niederen Schichten konstatiert; das Theorem der Manipulation schützt vor solcher Ursachenfindung. Andererseits verselbstständigt sich die Konsumkritik auch in Reihen der Neuen Linken überaus häufig; dann rücken Unterhaltungsangebote und Konsumgegenstände in den Rang eminent gefährlicher, bedeutender Objekte vor, dann erscheinen auch ihre Käufer und Rezipienten wenigstens indirekt als hochgradig verdorbene, abzuwertende Subjekte. Auch wenn die Abneigung gegen die konsumierenden Kleinbürger gerade in der alltäglichen Kommunikation nicht selten offen zum Ausdruck kommt, kann man aber an der Sprache weiterhin den behaupteten ursächlichen Vorrang des Systems, das die manipulationsstarken Objekte hervorbringt, ablesen. Von der ab 1968 unablässig beklagten »Kommerzialisierung« bis hin zu dem mit leichter Hand diagnostizierten »Konsumterror« reicht das Spektrum der in Artikeln und Aufsätzen oft gebrauchten, einschlägigen Begriffe.
Manipulation, Isolation und fehlende Möglichkeiten eigenständigen Engagements werden aber in allen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen beklagt, selbst in der Universität. Die radikale Kritik an vielfältigen möglichen Formen autoritärer Abstände und Hierarchien geht weit über eine Kritik offener Repression hinaus, sie bezieht auch die aus Sicht der Neuen Linken nur scheinbar technisch begründeten Formen der Arbeitsteilung ein. In Vorwegnahme der angestrebten direkten Demokratie in den Betrieben und der politischen Verwaltung streben die antiautoritären Wortführer der Neuen Linken als ihre politische Handlungsbasis nicht eine Partei und als ihre Bühne das Parlament an, sondern eine Bewegung, die sich in der (wenn nicht immer legalen, so doch stets im Sinne eines höheren Rechts legitimierten) öffentlichen Aktion ihr eigenes Programm und ihre eigene vorübergehende Struktur gibt. Das geht nicht selten sogar bis zu einer (theoretischen) Überführung einiger Organisationsformen der antiimperialistischen Kämpfer in Lateinamerika und Vietnam nach Westeuropa und Nordamerika; auch bei der Guerilla sieht man die Aufhebung der mannigfaltigen, überall in der westlichen Welt herrschenden Trennungen am Werk.
Eine grundlegende Schrift, in der all diese Punkte im Zusammenhang entwickelt würden, gibt es freilich nicht. In den Reden und Artikeln der bekanntesten Protagonisten der Bewegung findet man häufig zwei oder drei der Punkte angesprochen, teilweise auch aufeinander bezogen. Theoretiker und Wissenschaftler, die der Bewegung verbunden sind oder zumindest von ihr gerne herangezogen werden, konzentrieren sich ebenfalls vorwiegend auf einen Aspekt oder Untersuchungsgegenstand. Schon allein bei der Gewichtung der Punkte können sich deshalb durchaus erhebliche Unterschiede innerhalb der unter einem Titel versammelten Neuen Linken auftun.
Trotzdem braucht es keinen historischen Abstand (siehe vor allem die exzellente Typologie von Gilcher-Holtey aus dem Jahr 2001: 15f.), um einige grundlegende Gemeinsamkeiten (vor deren konfliktträchtiger Binnendifferenzierung) herauszustellen. Staughton Lynd etwa, einer der wichtigen Wortführer des amerikanischen SDS, nennt Ende der 60er Jahre als übereinstimmenden Zug der Neuen Linken: »rejection both of capitalism and of the bureaucratic Communism exemplified by the Soviet Union; anti-imperialism; and an orientation to decentralized ›direct action‹, violent or nonviolent« (1969: 2).
Lynd spricht diese Merkmale und Haltungen in einem Atemzug allerdings ebenfalls den westlichen Studentenbewegungen zu. Hier lohnt jedoch eine genauere Unterscheidung. In der Studentenbewegung und der noch einmal um Schüler, Gewerkschaftler etc. ausgeweiteten außerparlamentarischen Opposition darf man die genannten Charakteristika nicht in vollem Umfang voraussetzen. Gerade in den Jahren vor 1968 sind hier auch manche Teilnehmer anzutreffen, die sich überwiegend aus pazifistischen, humanitären, demokratischen Gründen engagieren; mit ihrem politischen Protest gegen vermutete staatliche Bestrebungen wider die Ideale der Verfassung sind sozialistische oder aktionistische Haltungen (noch) nicht zwingend verbunden.
Selbst bei den bestehenden größeren Organisationen wie dem SDS kann man die Grundsätze der Neuen Linken, wie sie in intellektuellen Debatten und den Absichtserklärungen der links-antiautoritären Wortführer vorgebracht werden, keineswegs unisono antreffen. Auch in ihnen gibt es unterschiedliche Fraktionen, allerdings überwiegen die an Herbert Marcuse, C. Wright Mills, André Gorz u.a. geschulten Gruppen; medial wird zudem die Dominanz des aktionistischen, neulinken Teils weiter verstärkt. An der Entzweiung und schnell folgenden Auflösung des SDS nach dem Frühling und Sommer des Jahres ’68 sollte man deshalb auch eine Änderung bei den überwiegend geteilten oder vorherrschenden Prinzipien ablesen können – diese Annahme drängt sich zumindest als eine Arbeitshypothese auf.
Tatsächlich erkennt man schnell zwei Punkte, mit denen Änderungen verbunden sind. Der erste betrifft die Haltung zur traditionelleren marxistischen Theorie und Politik, konkreter gesagt: betrifft die Einschätzung der Arbeiterklasse und des Aufbaus einer zentral geführten Partei. Der zweite Punkt ist insofern wesentlich weniger bedeutsam, als er viel weniger Leute direkt angeht – der Einsatz von Gewalt als hervorragendes politisches Mittel. Bedeutsamkeit gewinnt dieser Punkt aber, weil er eine enorme Aufmerksamkeit auf sich zieht und in hohem Maße dazu geeignet ist, die Bewegung derjenigen, die ähnliche Ziele mit anderen Mitteln verfolgen, von beiden Seiten (der Seite der politischen Gewalttäter und der des Staates sowie der bürgerlichen Öffentlichkeit) unter Druck zu setzen, was entweder (wie es die linken Terroristen erhoffen) zu offener Solidarisierung und schließlich zu revolutionären Aufständen führen kann oder im (meistens eintretenden) umgekehrten Fall zu einer Schwächung, Spaltung oder Isolierung der Bewegung.
Um mit dem ersten Punkt zu beginnen, dem bemerkenswerten Umstand, dass viele Anhänger der außerparlamentarischen Opposition nach 1968 an der Gründung von straff organisierten Parteien oder sog. Aufbauorganisationen mitwirken, zu deren Adressaten sie die Arbeiterklasse erklären, eine Klasse, die sie (in der maoistischen Variante) grundsätzlich politisieren wollen oder auf die sie (in traditionellerer Manier) wieder ausdrücklich als ausgebeutete, besonders in Wirtschaftskrisen zu agitierende Klasse hoffen – wobei Hoffnung in ihrer Sicht ein ganz falsches Wort ist, sind sie doch sicher, im Rahmen umfangreicher marxistischer, leninistischer und/oder maoistischer Analysen und Theorieableitungen bewiesen zu haben, dass entsprechende proletarische revolutionäre Umschwünge im Kapitalismus notwendigerweise bevorstehen. Die antiautoritäre Bewegung, also ihre zumindest teilweise eigene Vergangenheit, wird folglich von den Angehörigen der neuen Kaderparteien als kleinbürgerliche Verirrung abgetan; die Ausrichtung an der Aktion, an losen Organisationsformen und an Trägergruppen abseits der westlichen Industriearbeiterschicht spielt keinerlei Rolle mehr.
Zu einem Teil überzogen ist die rückblickende kommunistische Kritik an der außerparlamentarischen Bewegung von ’68, weil man ähnliche Einschätzungen bereits in ihr finden kann. Dies betrifft nicht nur die sozialistisch-marxistischen Vertreter bzw. maoistischen Parteiungen, die im deutschen bzw. amerikanischen SDS bereits vor dem Jahr 1968 anzutreffen sind, sondern ebenfalls deren antiautoritäre Widersacher. Selbst Herbert Marcuse, der die alte Arbeiterklasse deutlich als revolutionäres Subjekt verabschiedet hat, möchte die Diagnose Mitte 1967 nur auf die USA bezogen wissen, in Europa hält er es durchaus für möglich, dass die Arbeiter zusammen mit den Unterprivilegierten ein »neues Proletariat« bilden könnten (1998: 273). Potentielle Verfechter der Randgruppenpolitik passen 1968 ihre Konzepte insofern an die überkommene marxistische Theorie an, als sie in der Jugend eine besonders ausgebeutete und niedergedrückte Klasse entdecken (Klonsky 1968) oder sie als »Vorposten des Proletariats« bestimmen (Glucksmann 1969: 34). Selbst Sprecher des deutschen SDS (und nicht nur Außenstehende, denen der interne Vorlauf von Entscheidungen verborgen bleiben kann) zeigen sich überrascht, mit welch hohem Tempo um die Jahreswende 1967/68 die überwiegende Zahl der Mitglieder im Verband von Marcuses Randgruppen-Theorem zu Klassenkampf-Parolen übergeht. Sog. Basisgruppen versuchen bereits ab Anfang 1968 als »selbsternannte Avantgarden« in Betrieben Arbeiter und Angestellte zu erreichen, um zusammen mit ihnen Protestaktionen abseits der bestehenden Gewerkschaften durchzuführen (Dutschke/Käsemann/Schöller 1968: 20f.); solche Basisgruppen agieren aber noch autonom, sind ausdrücklich noch keine zentral gesteuerten Vertreter einer Partei; zudem bemühen sich die unterschiedlichen Gruppen nicht nur um Arbeiter in Betrieben, sondern z.B. auch um Mieter in bestimmten Stadtvierten.
Spätestens die Streikwelle der Arbeiter im Anschluss an die studentischen Proteste im Pariser Mai ’68 beweist vielen (ehemaligen) Anhängern der Kritischen Theorie, dass der stumme Zwang der modernen Herrschaftsverhältnisse die Arbeiterklasse doch nicht durchdrungen habe. Zwar gibt es einigen Raum für unterschiedliche Deutungen: Gemäß der älteren These von der neuen Arbeiterklasse verweist eine Hand voll Theoretiker der Neuen Linken auf die treibende Kraft der französischen Jungarbeiter und der Beschäftigten in technologisch avancierten Firmen oder Abteilungen, um in den wilden Streiks nicht nur eine antikapitalistische, sondern in erster Linie eine gegen die Herrschaft der Technokraten gerichtete Bewegung auszumachen; die meisten Akteure und Wortführer der Revolte erkennen aufgrund der Ereignisse jedoch in der Arbeiterklasse die entscheidende revolutionäre Bewegung gegen bürgerlichen Staat und kapitalistische Gesellschaft.
Zwar herrscht unmittelbar nach den Ereignissen keineswegs Einigkeit, ob das wiederentdeckte revolutionäre Subjekt der Leitung durch eine revolutionäre Partei oder einer als Avantgarde fungierenden Aufbauorganisation bedarf, damit künftige Massenstreiks wirklich zu einem Umsturz führen, oder ob nicht doch nach antiautoritärem Muster ein »Netz von Aktionskomitees« (Glucksmann 1969: 76) ohne Führungskader ausreicht. Zweifel am entscheidenden Gewicht der Arbeiterklasse als revolutionäre Kraft sind von diesen Debatten jedoch schon häufig ausgenommen, in vielen Fällen werden bereits kurz danach – nach 1968 – ebenfalls die antiautoritären Bewegungs- durch striktere und zentralistischere Organisationsformen ersetzt werden.
Auch dies gilt wiederum international; besonders sinnfällig kommt das im Sommer 1969 durch die resignierte Klage des entmachteten amerikanischen SDS-Sprechers Tom Hayden über den distorted proletarianism seiner früheren antiautoritären Mitstreiter zum Ausdruck (Bardacke/Hayden 1971: 147). Zum »Proletarianismus« kommt auch in Amerika noch der Leninismus hinzu. Liegt in Frankreich nach den von Millionen Arbeitern und Angestellten getragenen Streiks der Gedanke an eine leitende, organisierende Stelle nahe, dient in den anderen Ländern genau umgekehrt die relative Erfolglosigkeit, breitere Teile der Bevölkerung für Widerstandsaktionen zu gewinnen, als Argument zur Verabschiedung antiautoritärer Prinzipien: »Many [New Leftists] abandoned their preference for a freewheeling, decentralized movement in favor of a wish for an ideologically unified and disciplined party«. Dieser Umbruch kann mit der eindeutigen Ersetzung von student power durch den Kampf der Arbeiterklasse einhergehen, er kann aber auch im Rahmen der vertrauten Identifikation mit den aufständischen Bewegungen in den ehemaligen Kolonien erfolgen: »Many tried to abandon their identity as members of the intelligentsia, believing that material privilege made them unreliable for revolutionary struggle. For some, this meant an increase of identification with white workers; for others, it meant deep pessimism about the chances for revolution in the U.S., coupled with a belief that the only appropriate role for American radicals is to disrupt the imperialist machine so that Third World revolutionaries can make their struggle.« (Flacks 1971: 249)
Dieser strategische Ansatz leitet zum zweiten Punkt über, an dem man über Änderungen innerhalb der außerparlamentarischen Opposition bzw. über einen eventuell vollzogenen Bruch mit den antiautoritären Prinzipien diskutieren kann – zu dem Punkt, der die neue oder, in anderer Lesart, lediglich ausgeweitete Rolle der Gewalt im politischen Kampf betrifft. Solche politisch begründete Gewalt, die man keineswegs dem bestehenden Staat als Mittel vorbehalten möchte (Glucksmann 1969: 19), wird zumeist in erster Linie im Namen der antiimperialistischen Bewegungen in Lateinamerika und Südostasien ausgeübt. Es gibt aber auch andere Varianten, die sich direkter auf die heimische Arbeiterklasse beziehen, zuerst – wie in Frankreich und Italien – auf konkrete Auseinandersetzungen in Fabriken, später – wie in Deutschland und wiederum Italien – auf abstraktere, allgemeinere Schemen dieser Klasse. Insofern überschneidet sich die programmatische Ausrichtung der gewaltsamen Gruppen mit denen der kommunistischen Kader; auch die RAF kritisiert den Marcuse zugeschriebenen Glauben von Teilen der Studentenbewegung, selbst das revolutionäre Subjekt zu sein, scharf, verteidigt jedoch andererseits ihren sozialistisch-internationalistischen Teil nachdrücklich, um an ihn in kommunistisch-maoistischer Absicht anzuknüpfen (neben bzw. vor den proletarisch orientierten Stadtguerilla-Gruppen sind einige eher anarchistisch-antiautoritär inspirierte Terroransätze aber ebenfalls zu verzeichnen).
Allen Formen der nach 1968 eingesetzten linksradikalen Gewalt ist gemeinsam, dass sie sich deutlich von der zuvor gezeigten Militanz unterscheiden; a) weil die Anschläge erstens häufiger auch gegen Menschen, nicht prinzipiell allein gegen Sachen gerichtet sind, b) weil sie von eigens dafür gegründeten Organisationen ausgeübt werden, die ihre Taten vorab länger planen und nach den Anschlägen oft schriftlich begründen (selbst die Brandanschläge gegen amerikanische Universitäten im Frühjahr/Sommer 1968 blieben hingegen oft noch unerklärt). Gruppen wie die französischen Gauche Prolétarienne, die amerikanischen Weatherman und die deutsche RAF haben hingegen keinerlei Scheu, mit Mao zu erklären, dass die Macht aus den Gewehrläufen komme, um zugleich keinen Zweifel daran zu lassen, dass der Satz für sie nicht ein Sinnspruch zum vermuteten Wesen des Staates darstellt, sondern eine entschiedene Handlungsanweisung an die linken Aktivisten.
Außer in Italien gibt es zwar keine zahlenmäßig nennenswerten Kräfte, die sich der Maxime praktisch verschreiben, dafür jedoch nicht wenige Studenten und Akademiker, welche die Aufforderung zumindest theoretisch nachvollziehen können, selbst wenn sie zumeist selber davon Abstand nehmen, sie öffentlich ausdrücklich mit Worten zu unterstützen. Bei keinem Geringeren als Jean-Paul Sartre, der sich mit der Gauche Prolétarienne solidarisiert, nachdem sie verboten worden ist, findet sich die Argumentation allerdings einmal offen ausgebildet. Zuerst weist er allgemein darauf hin, dass man an der bestehenden Gesellschaft nichts ändern könne, wenn man sich als Intellektueller von der »Gewalt der Massen« distanziere; verfahre man so, übergehe man einfach den entscheidenden Umstand, dass solche Gewalt nur eine Reaktion auf die herrschende Gewalt sei, eine Gewalt, die Sartre in den unterschiedlichsten Anforderungen und Zwängen ausgebildet sieht, in den »unerträglichen Arbeitsnormen« etwa oder der »systematischen Ruinierung der Kleinbetriebe« (1971a: 48). In einem anderen Gespräch nimmt seine Rechtfertigung der Gegengewalt jedoch einen wesentlich konkreteren Charakter an. Angesichts einer Gesellschaft wie der Frankreichs, welche die Repression zum Äußersten treiben könne, sei die einzige Antwort und zugleich das einzige Mittel die Gewalt; man werde die kapitalistische Gesellschaft nie dazu bringen, einer sozialistischen Gesellschaft »freundlich den Platz zu räumen«, deshalb sei ein entsprechender Umbruch mit »sofortiger und totaler Gewalt« verbunden. Noch genauer und persönlicher gesagt:
»[…] Gewalt ist immer schlecht, das steht außer Frage. Nur ist sie unerläßlich und da gut, wo sie Volksgewalt ist. […] In dieser Hinsicht habe ich immer die Ansicht vertreten, einen Direktor einzusperren, sei gut, aber das könne nur geschehen, wenn die Gesamtheit der Fabrik einverstanden ist. Ich bin grundsätzlich für Entführungen, nur weiß ich nicht, wie die Gesamtheit der Franzosen reagiert, die es ja für Entführungen in Frankreich zu gewinnen gilt. In jedem Fall ist es eine Frage der politischen Zweckmäßigkeit. […] Eine Entführung ist weder gut noch schlecht. Sie ist politisch gültig unter bestimmten Umständen und gemäß der Effektivität, die sie enthält. Wenn ich in der Situation stünde, einen gefesselten, gefangenen Menschen umlegen zu müssen, dann wäre mir das ziemlich entsetzlich – aber man darf es eben nicht auf diese Weise, individuell sehen. Man muß einzig und allein die Zweckmäßigkeit betrachten. Da also, wo Entführungen zweckmäßig sind, d. h. da, wo der Klassenkampf sich auf einer gewissen Höhe entfaltet hat, erscheint mir das vollkommen gerechtfertigt.« (1971b: 77f.)
Wie an diesen Ausführungen bereits zu erahnen, prägt die versuchte Abgrenzung zu isolierten terroristischen Anschlägen auch die wirklich gewaltsam vorgehenden Gruppierungen, die es im Gegensatz zu Sartre nicht bei gedanklichem Probehandeln belassen. Vor dem Hintergrund ihrer Taten sind Sartres Ausführungen zu verstehen. Sie alle findet man im Zeichen der Guerilla-Konzeption bestimmt von der Absicht – und dem Glauben –, ihre gewaltsamen Aktionen im engen Verbund mit Teilen der Bevölkerung durchzuführen; sie alle stimmen dann aber auch darin überein, dass sie tatsächlich mit ihren Anschlägen (mehr oder weniger lang) fortfahren, als sich selbst für sie der Glaube als irrig hätte erweisen können.
Weitere Formen und Ansatzpunkte der linksradikalen politischen Gewalt fallen jedoch unterschiedlich aus. Die Weatherman erkennen die führende Rolle der Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und der Schwarzen in den USA an; auf die aus ihrer Sicht integrierte weiße Arbeiterklasse setzen sie insgesamt keine Hoffnungen, wohl aber auf die (proletarische) Jugend. Um den Kampf auch ins Mutterland des Imperialismus zu übertragen, versuchen sie darum zuerst, die weißen Jugendlichen zu offenem Widerstand in Feldschlachten mit der Polizei zu bewegen; nach solchen riskanten, verlustreichen Versuchen ziehen sich die Weatherman in kleine, geheime Gruppen zurück, um einige Anschläge gegen repräsentative Gebäude durchzuführen.
https://www.youtube.com/watch?v=Kg7N6lhjZeA
Die französischen Gauche Prolétarienne hingegen setzen überwiegend auf die Arbeiter in den Fabriken und sehen sich selbst als Partisanenkämpfer, die Aktionen gegen Chefs und Unternehmer unterstützen oder im Einverständnis mit der Belegschaft durchführen. Auch die deutsche RAF will mit ihren Anschlägen zur Revolutionierung der Arbeitermassen beitragen; im Unterschied zur Gauche Prolétarienne gehört zu ihrem frühen Konzept Stadtguerilla aber die organisatorische Absonderung von den Gruppen, die in Betrieben und Stadtteilen verankert sind.
Verbunden ist diese Gewaltausübung und -begründung mit einigen Teilen der antiautoritären Bewegung insofern, als deren Sprecher – wie Dutschke oder Hayden – über Sabotageakte und Guerilla-Aktionen in den westlichen Ländern laut nachgedacht haben. Solche Übereinstimmungen werden etwa von der RAF genutzt, um sich selbst als – nun organisatorisch und strategisch besser konzipierter – Nachfolger der Studentenbewegung auszugeben. Überwiegend dient der Hinweis auf solche Schnittmengen aber natürlich dazu, die außerparlamentarische Opposition rückwirkend zu diskreditieren. In einer quasi-offiziellen sowjetischen Abhandlung aus der ersten Hälfte der 70er Jahre heißt es etwa, dass die durch kleine linksextremistische Gruppen betriebene Aufnahme der »von Rudi Dutschke unterstützten Losung ›den Partisanenkampf in den Dschungeln der Großstädte zu beginnen‹« ein konterrevolutionäres Unterfangen darstelle (Batalow 1975: 183).
Gegen die Zuspitzungen der sowjetischen, aber natürlich auch der im Ansatz vergleichbaren konservativen und liberalen Kritiker spricht jedoch, dass jemand wie Dutschke seine Losung weder in die Tat umgesetzt noch (wie später Sartre) offen oder in großem öffentlichen Zusammenhang entfaltet hat; zu einem beträchtlichen Teil fungierte die Rede von der metropolitanen Guerilla sogar ja nur als rhetorische Intensivierung der propagierten Ordnungsverstöße und der angestrebten Aufhebung hierarchischer Trennungen.
Freilich kann man umgekehrt für die These einfach anbringen, dass es zahlreiche andere personelle Überschneidungen gibt – in den gewalttätigen Gruppen der Jahre 1969-1972 befinden sich fast ausschließlich frühere Anhänger der Studentenbewegung und selbst eine Reihe ihrer Wortführer (wie Bernardine Dohrn in den USA oder Alain Geismar in Frankreich). Die Frage nach dem Zusammenhang der antiautoritären Bewegung der Jahre 1964-68 mit den Bestrebungen am Ende der 60er und zu Beginn der 70er Jahre ist deshalb in dieser Hinsicht nicht eindeutig zu beantworten. Das gilt für die terroristischen Gruppen, und es gilt gleichfalls für die neu gegründeten kommunistischen Organisationen, die wieder ganz auf straffe Organisation und die Arbeiterklasse (oder die Volksfront) setzen.
Festzuhalten bleibt jedoch, dass in beiden Fällen zwar personelle Kontinuitäten zu verzeichnen sind, sich jedoch nach 1968 die Organisationen nicht allein dem Namen nach, sondern auch zu einem großen Teil in ihren Organisationsformen ändern. Zusätzlich steht fest, dass nicht nur andere Mittel – zentralistische Parteiarbeit bzw. Gewalt – und Adressaten – die proletarischen Massen oder Jugendlichen –, neu in den Vordergrund, sondern auch einige ältere Ziele in den Hintergrund rücken; die Konsumkritik der Neuen Linken etwa wird von den Kommunisten angesichts der ihrer Meinung nach weiterhin bestehenden schlechten materiellen Lage der meisten Arbeiter ebenso vernachlässigt oder ganz verworfen wie die scharfe Kritik an vielen Formen der Arbeitsteilung; die Ausrichtung am Prinzip direkter, nicht repräsentativer Demokratie wird in den meisten kommunistischen oder terroristischen Avantgardeorganisationen allenfalls für den engen Kreis der Mitglieder postuliert.
Eine (weitgehende) Identität von antiautoritärer Bewegung und den nach 1968 rasch entstehenden maoistischen und leninistischen Gruppierungen kann deshalb ausgeschlossen werden. Kompliziert wird die Sache aber dadurch, dass zum einen viele wichtige Ziele die gleichen bleiben – Ablehnung des bürgerlich-formalen Rechtsstaats, der amerikanisch-imperialistischen Interventionen, der kapitalistischen Eigentumsordnung – und zum anderen die antiautoritäre Opposition sowie manche Theoretiker der Neuen Linken auf dem Höhe- bzw. fast auch schon Endpunkt der Bewegung im Frühjahr 1968 sich zumindest in Absichtserklärungen verstärkt der marxistischen Lehre und der Arbeiterklasse zuwenden. Darum bleibt es in vielerlei Hinsicht möglich, je nach Einschätzung (und natürlich in unserem Falle auch nach politischer Opportunität) die Kontinuität oder den Abstand zwischen der außerparlamentarischen Opposition und den späteren kaderkommunistischen oder gar gewalttätigen Organisationen zu betonen.
Literatur
Batalow, E. J. (1975): Philosophie der Rebellion. Kritik der Ideologie des Linksradikalismus [sowjetisches Original 1973], Berlin.
Bardacke, Frank/Hayden, Tom (1971): »Free Berkeley« [1969]. In: Stolz 1971, S. 135-155.
Castoriadis, Cornelius (1980b): »Die Revolution neu beginnen« [frz. Original 1964]. In: Ders., Sozialismus oder Barbarei. Analysen und Aufrufe zur kulturrevolutionären Veränderung, Berlin, S. 145-180.
Dutschke, Rudi/Käsemann, T./Schöller, R. (1968): »Vorwort«. In: Régis Debray/Fidel Castro/K. S. Karol/Gisela Mandel, Der lange Marsch, München, S. 5-24.
Flacks, Richard (1971b): »Revolt of the Young Intelligentsia: Revolutionary Class-Consciousness in Post-Scarcity America« [1969]. In: Roderick Aya/Norman Miller (Hg.), The New American Revolution, New York und London, S. 223-263.
Gilcher-Holtey, Ingrid (2001): Die 68er Bewegung. Deutschland – Westeuropa – USA, München.
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Gorz, André (1967): Zur Strategie der Arbeiterbewegung im Neokapitalismus [Stratégie ouvriere et néo-capitalisme (1964)], Frankfurt am Main.
Klonsky, Mike (1968): »Toward a Revolutionary Youth Movement«. In: New Left Notes, 23.12.1968, S. 3.
Kraushaar, Wolfgang (Hg.) (1998): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail, Bd. 2: Dokumente, Hamburg.
Long, Priscilla (Hg.) (1969): The New Left. A Collection of Essays, Boston.
Lukács, Georg (1970): »Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats«. In: Ders., Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik [1923], Neuwied und Berlin, S. 170-355.
Lynd, Staughton (1969): »Towards a History of the New Left«. In: Long 1969, S. 1-13.
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Marcuse, Herbert (1998): »Das Problem der Gewalt in der Opposition« [1967]. In: Kraushaar 1998, S. 272-275.
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Sartre, Jean-Paul (1971b): »Ein Betriebstribunal« [Interview, 1971]. In: Ders., Der Intellektuelle und die Revolution, Neuwied und Berlin, S. 58-80.
Stolz, Matthew (1971): Politics of the New Left, Beverly Hills und London.
Online-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des transcript Verlags.
Thomas Hecken: 1968. Von Texten und Theorien aus einer Zeit euphorischer Kritik, Bielefeld 2008.