Architekturzeichnungen

Im Rahmen des Seminars „Stürzende Linien“ im Wintersemester 2020/21 entstanden zeichnerische Beobachtungen im Stadtraum Siegen. Das Begehen und subjektive Beobachten im städtischen Umfeld boten Anlass zeichnerisch auf das Gesehene zu reagieren. Die Auswahl der Architekturen war den Studierenden überlassen. Sie folgten ihren eigenen Wegen und Erkundungen. Klassische Sehenswürdigkeiten wie die Nikolaikirche waren teilweise ein erster Startpunkt, um von dort aus weiter die Oberstadt zu erkunden. Auch der Universitätscampus war ein oftmals vertrauter Ort, der zeichnerisch erkundet wurde.

Bei den zeichnerischen Begehungen im Wintersemester 2020/21 musste immer wieder der Besonderheit Rechnung gezollt werden, dass aufgrund der pandemischen Lage, Treffen vor Ort, Versammlungen und teilweise sogar Erkundungen innerhalb von Gebäuden nicht möglich waren. Die Universitätsgebäude selbst beispielsweise waren nicht öffentlich zugänglich. Das Zeichnen von Gebäuden von der Straßenperspektive wurde daher zu einem zentralen Betrachterblickpunkt.

Stürzende Linien sind in der Architekturfotografie ein teilweise ungewollter Effekt, da die Fluchtlinien der Gebäudekanten sich vermeintlich unschön dramatisch aufeinander zustreben und die Geometrie der Architekturen somit nur verzerrt wiedergeben werden können. Das zeichnerische Seminar „Stürzende Linien“ hat bewusst dies Fehlerhaftigkeit oder Brüchigkeit gesehener Architektur verfolgt und die Konstruktion oder Rekonstruktion von Gebäuden vernachlässigt. Der subjektive Blick stand im Fokus, meist die Betrachterperspektive auf Straßenniveau.