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Baukonstruktion

Master Entwürfe

Eine neue Architekturfakultät für Köln

Intention

Mit der Eröffnung eines Mehrabteilungs-Warenhauses nach französischem Vorbild gründete Leonhard Tietz 1891 in Köln an der Hohe Straße ein großes Geschäft, aus dem die heutige GALERIA Kaufhof GmbH hervorging. 1956 bis 1957 wurde das 1913/1914 von Wilhelm Kreis errichtete Gebäude um Ausstellungsraum und ein Parkhaus erweitert. Vor allem der Garagenbau fand auch international große Beachtung. Planung und Ausführung der Architektur lagen bei Hermann Wunderlich und Reinhold Klüser, beide aus der Bauabteilung des Unternehmens. 

Die Nachfrage an städtischen Flächen ist riesig und wird auch in Zukunft nicht geringer werden. Ein Abriss des bestehenden Parkhauses wäre einerseits extrem unökologisch, andererseits würden die Abbruchkosten samt Entsorgung mehrere Millionen Euro betragen. Zudem steht es außer Frage, dass eine Konversion bzw. Umnutzung städtebaulich, nutzerspezifisch und letzlich auch wirtschaftlich Sinn machen würde.

Bedingt durch die Tiefe des Parkhauses, können die Geschosse schwer in Wohnraum umfunktioniert werden. Jedoch lassen sich die weitestgehend stützenfreien und somit frei bespielbaren Flächen, ideal für großflächige Atelier- und Lernlandschaften nutzen.

Ziel der Aufgabe ist es, sich die offenen und flexiblen Strukturen des Parkhauses zu Nutze zu machen und eine Architekturfakultät für Köln zu entwerfen, welche nicht nur zeitgemäß, sondern vor allem nutzerspezifisch ist. Stellen Sie sich die Frage, was Architekturstudenten zum arbeiten und lernen benötigen und wie die Anforderungen auf das rationale Raumgerüst angepasst werden können.

Aufgabe

Entwerfen Sie auf Grundlage Ihrer Analyse und Erfahrungen einen Ort für architektonisches Denken und Experimentieren. Die Architekturfakultät soll den Autausch von Wissen zwischen Professoren, Studenten und Verwaltungspersonal erleichtern. Die Flächen müssen frei skalierbar sein und auch die Möglichkeit anbieten, gewisse Flächen für andere Nutzungen vermieten zu können.

Beachten Sie die Öffentlichen und Intimeren, weniger publikumsintensiven Bereiche und ordnen Sie diese ihrem jeweiligen Charakter entsprechend an. Machen Sie sich Gedanken über die Umnutzung der bestehenden Rampe und bestimmen Sie die vertikale Erschließung des Parkhauses neu.

Ferner sollen neben den rein funktionalen Abläufen der Architekturfakultät, auch ein atmosphärisches Arbeiten und Lernen gebildet werden. Galerien, Öffnungen, Blickbeziehungen, Lichtführung, Raumbildung und Identität erzeugen in der Summe einen „Geist des Ortes“, dessen Formulierung ein wesentlicher Teil der Entwurfsaufgabe ist.

Ergebnisse
Annika Slenzka
Franziska Grafender