Publikation

Künstlerische Handlungsprozesse stehen in diesem Tagungsband im Zentrum der Überlegungen zur Inklusion. In den vorgestellten künstlerischen Praktiken werden inklusive Settings des kooperativen Lernens am gemeinsamen Gegenstand und Möglichkeiten innerer Differenzierung sowie unterschiedlicher individueller Zugänge entwickelt und diskutiert. Die Autorinnen untersuchen in den Beiträgen, inwiefern sich ein Kunstunterricht, in dem Schülerinnen in heterogenen Gruppen bildnerisch arbeiten, eignet, Vielfalt als Chance zu begreifen. Gefragt wird dabei nach Möglichkeiten kunstpädagogischen und künstlerischen Handelns, subjektorientierte und individualisierte Lehr- und Lernprozesse zu initiieren, die differenzierend und gemeinschaftsstiftend zugleich agieren, um zur gesellschaftliche Anerkennung von Diversität beizutragen und Teilhabe, Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit zu verwirklichen. Den künstlerischen Fächern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da ästhetisches Denken und Handeln im Spannungsfeld unterschiedlicher Erkenntnisformen und Erfahrungsbereiche verortet ist und verschiedenartige Weltzugänge nicht nur möglich, sondern notwendig sind. Die vorgestellten Projekte zeigen insofern Wege zu einem inklusiven Schulsystem auf, als Formen der Differenzierung und der individuellen Förderung innerhalb ästhetischer Bildungsprozesse realisiert werden. Aus der Praxis heraus wird das besondere Potential inklusiver Kunstpädagogik beispielhaft erprobt und reflektiert.