Filmplus-Event: Das Saalkino als neues gesellschaftliches Kinoformat

Abstract

Im Zuge des interdisziplinären Projektes liegt das Augenmerk in diesem Teilprojekt auf der Geschichte und Zukunft des Kino-Dispositivs. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung eines neuen Geschäftskonzepts im Stil des historischen „Saal-Kinos“.
Der Kern unseres Konzeptes besteht aus einer besonderen Art von Filmpremiere, die Kinobetreiber als zusätzliches On-Top-Geschäft anbieten können. Entwickelt haben wir dieses Konzept aus der Sicht des Betreibers einer Multiplex-Kinokette. Es ist rund um einen neu anlaufenden Film gestrickt, bei dem (zum Beispiel durch eine starke Fankultur) große Aufmerksamkeit und hohe Besucherzahlen zu erwarten sind. Zu diesem neuen Blockbuster soll an einem Tag rund um das Thema des Films, seines Autors, seines Regisseurs oder seiner Hauptdarsteller, ein großes Event stattfinden. Dazu sollen mehrere Säle und Räumlichkeiten des Kinos zur Verfügung gestellt werden. Der neue Film wird als „Headliner“ gehandelt und am Abend in allen für das Event genutzten Kinosälen zur gleichen Zeit vorgeführt. Nach und vor dieser Vorführung soll den Gästen ein weites Rahmenprogramm geboten werden. Schon ab dem frühen Nachmittag können sie passend zum jeweiligen Thema andere Kinofilme, Dokumentationen, Kurzfilme oder Serien in verschiedenen Sälen schauen, Lesungen besuchen, sich an den Foodtrucks stärken oder einfach mit anderen Besuchern und Fans ins Gespräch kommen. Der Grad an Selbstbestimmung ist sehr hoch, jeder kann hierbei sein individuelles Programm vor und nach dem „Headliner“ frei wählen. Natürlich werden zur Orientierung auch vorgefertigte Ablaufprogramme angeboten.
Das Event soll in regelmäßigen Abständen an Samstagen stattfinden. Damit neben diesem Angebot auch der normale Kinobetrieb fortgeführt werden kann, soll sich das Event nur über ausgewählte Etagen und Säle eines Kinos erstrecken.
Unsere primäre Zielgruppe sind Kinobesucher im Alter von 18-29 Jahren, die Sekundäre erstreckt sich über die 29-59 jährigen. Unsere geschlechtsneutrale Zielgruppe soll durch ein vielseitiges Angebot von Multichannel-Marketing erreicht werden. Die Finanzierung soll durch die Ticketverkäufe, Merchandising, Sponsoren und den Verkauf von Speisen und Getränken erfolgen. Das Ziel ist hierbei Gewinnmaximierung und die Generierung alternativer Einnahmequellen.
Historischer Kontext unseres Konzeptes sind die Filmpaläste der 1920er Jahre. Auch hier bekamen die Menschen mehr geboten, als nur eine Filmvorführung. Der Kinobesuch wurde zu dieser Zeit in riesigen Filmtheatern als gesellschaftliches Erlebnis-Event angeboten. Diesen Erlebnis-Charakter wollen wir durch unser Konzept wieder aufleben lassen.

Die vollständige Publikation steht unter folgendem Link zur Ansicht sowie auch zum Download zur Verfügung.