Glück im Lehrplan und Kompetenzen

Glück als Lehrninhalt wirklich einzuordnen ist schwieriger, als man zunächst vielleicht denkt. Insgesamt versuchen wir in dieser Blogreihe in verschiedenen Fächern einen Bezug zu den Lehrplänen und den Bildungsstandards herzustellen. Begonnen bei den beiden Fächern, die bei uns im Fokus stehen. Kunst und Religion. Künstlerisch kann man das Thema Glück auf verschiedene Weisen aufgreifen. Dort kann jegliche Methode gewählt werden, darzustellen, was Glück für jeden einzelnen bedeutet. Dabei wird gefördert, dass die Kinder “Fantasien und Gefühle produktiv zum Ausdruck zu bringen” können. Möglich ist eine Umsetzung dementsprechend durch räumliche Gestaltung, farbiges Gestalten, grafisches Gestalten, textiles Gestalten, durch Gestaltung mit technisch-visuellen Medien und auch mittels einer szenischen Gestaltung. Denn so unterschiedlich Glück für jeden ist, so unterschiedlich kann es auch dargestellt werden. Wirklich verankert ist Glück und glücklich sein vor allem in der Auseinandersetzung mit Bildern und Objekten. Dort sollen die SchülerInnen bereits in der Schuleingangsphase “über Empfindungen und Gefühle bei der Betrachtung von Bildern und Objekten” sprechen und in den folgenden Jahren bestimmte Bildinhalte auf eigene Erfahrungen und Situationen beziehen, sie vertreten und ihren eigenen Standpunkt äußern.
Diese Auseinandersetzung mit Gefühlen aufgrund von Bildimpulsen kann ebenfalls im Religionsunterricht erfolgen. Dort sollen die SchülerInnen erlernen “eigene Lebensfragen und Gefühle zur Sprache zu bringen, mit denen anderer zu vergleichen und biblische Geschichten über die Ereignisoberfläche hinaus zu verstehen”. In dem Bereich Gott sucht den Menschen, der Mensch sucht Gott sollen durch eine eigene religiöse Sprache Gefühle und Erfahrungen von Freundschaft und Zuwendung, Angst und Leid geäußert werden können. Glück im Religionsunterricht einbinden kann man in verschiedenen Bereichen, denn überall sollen die Kinder ihre Identität entwickeln, über sich und die Welt philosophieren, Verantwortungsbewusstsein entwickeln, Gemeinschaft leben und neue Hoffnung schöpfen. Begonnen bei der Akzeptanz seiner eigenen Individualität und der von anderen ist auch die Individualität von Glück zu beachten. Nicht jeder empfindet gleich oder erhofft sich dasselbe. Dies zu akzeptieren und dass diese Individualität immer von Gott akzeptiert wird, ist eine wichtige Grundlage in Religionsunterricht.
In anderen Fächern kann man Glück ebenfalls aufgreifen. Im Deutschunterricht kann man unterschiedliche Bilder-/Kinder- oder Jugendbücher die diese Thematik behandeln aufgreifen. Beispiele für solche Bücher wären “Anleitung zum glücklich sein” von Eva Eland, “Ein Rucksack voller Glück” von Julia Volmert oder “Herr Glück und Frau Unglück” von Antonie Schneider. Dazu können SchülerInnen ihre “Gedanken und Gefühle zu Texten” äußern und “zu Gedanken, Handlungen und Personen in Texten Stellung” nehmen und Situationen möglicherweise auf ihre Welt beziehen und eigene Geschichten zu Glücksmomenten verfassen.
Möglich wäre auch eine Einbettung im Sachunterricht. Denn Glück ist ja eigentlich eine emotionale Sache, doch passiert dabei ja auch etwas in unseren Körpern. Was genau passiert und wie Gefühle durch unterschiedliche Hormone entsteht, kann man im Bereich Natur und Leben behandeln. Dort sollen “Beobachtung der eigenen Sinneserfahrungen und der Entwicklung des eigenen Körpers im Mittelpunkt” stehen. Dort kann bei Körper, Sinne, Ernährung und Gesundheit und dem Erklären des Baus und Grundfunktionen des menschlichen Körpers angesetzt werden. Ähnlich wie beim Religionsunterricht spielt auch die Gemeinschaft eine Rolle im Sachunterricht. Der Bereich” Mensch und Gemeinschaft” regt die SchülerInnen dazu an, “eigene Bedürfnisse, Gefühle und Interessen” zu formulieren und am Ende ihrer Grundschulzeit “sich in Bedürfnisse, Gefühle und Interessen anderer” hineinzuversetzen. 

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