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7. Ein persönliches Worst-Case-Szenario

Sowohl unsere bisherigen Gäst*innen, als auch wir haben überwiegend positive Erfahrungen im Praxissemester gesammelt. Marlena hat diese Zeit aber leider ganz anders erlebt. Wie ihr persönliches Worst-Case-Szenario ausgesehen hat und sie aber dennoch das Praxissemester erfolgreich absolvieren konnte thematisieren wir in dieser Folge.

 

6. Das Praxissemester mit IFP

Wer im Grundschullehramt IFP als Vertiefung gewählt hat weiß, dass dieses Studium immer ein paar Besonderheiten mit sich bringt. So ist es auch im Praxissemester. Beispielsweise finden alle ZfsL Termine in Lüdenscheid statt. Welche weiteren Besonderheiten und Aufgaben hier auf einen warten erzählt uns Julia in der heutigen Folge.

5. Das Bilanz- und Perspektivgespräch (BPG)

In der 6. Folge erfährst du alles rund um das Abschlussgespräch im Praxissemester, dass BPG. Neben einigen organisatorischen Informationen geben wir dir auch einen Einblick in die Gestaltung unserer ganz persönlichen Bilanz- und Perspektivgespräche.

4. Prüfungen, Studienprojekte und essbare Diagramme (mit @mathewerkstatt.siegen)

Im vierten Erfahrungsbericht erzählen Johanna und Andreas aus der MatheWerkstatt von ihren Erfahrungen aus dem Praxissemester. Neben den Prüfungen, die nach dem schulpraktischen Teil des Praxissemesters absolviert werden müssen, berichten sie von ihren Studienprojekten und von Erlebnissen aus der Schulpraxis, die man so schnell nicht wieder vergisst!

Glück ist manchmal nur ein Buch entfernt – Deutsch

Um Glück für manch einen greifbar zu machen braucht es nicht nur eine biologische Erklärung zur Entstehung, sondern einen kleinen literarischen Impuls. Dort gibt es eine breit gefächerte Auswahl und man kann als Lehrperson individuell auswählen, was einem gefällt oder passend erscheint. Bei der Bearbeitung ist jedoch immer Vorsicht geboten. Je nachdem welche Aufgaben man zu der Literatur stellt, muss vorher bedacht werden, dass Glück nicht nur individuell, sondern auch persönlich ist. Nicht jeder möchte in der Gruppe seine Auffassungen oder Erfahrungen teilen und das sollte berücksichtigt werden.
Jetzt aber zurück zu den Büchern. 

Natürlich können hier nicht alle aufgeführt werden oder zu jedem eine Unterrichtsreihe erarbeitet werden. Ähnlich wie die einzelnen Bücher als literarische Impulse dienen sollen, sollen die vorgestellten Werke lediglich Impulse sein, die auf unterschiedliche Weisen eingesetzt werden können. 

Das Bilderbuch Anleitung zum Glücklichsein von Eva Eland bietet einen schönen, einfachen und toll illustrierten Einstieg in das Thema Glück. Es behandelt die Problematik die vermutlich jeder kennt: Man will eigentlich immer Glück, aber das geht ja bekanntlich nicht. Die Anleitung zum Glücklichsein gibt jedoch eine wunderbare und verständliche Hilfestellung auf der Suche nach dem Glück, denn ‘meist scheint das Glück zu machen, was es will’. Insgesamt ist die Darstellung des Glücks als Person für die Kinder sehr schön und es kommt nicht nur hervor, wie unterschiedlich das Glück für jeden einzelnen ist, sondern auch für nur eine Person in unterschiedlichen Momenten. 

Die Geschichte von Herr Glück und Frau Unglück von Antonie Schneider bietet ebenfalls viel Raum, um über Glück nachzudenken. In dem Buch zieht neben Frau Unglück der naturliebende, fröhliche und optimistische Herr Glück ein, was Frau Unglücks Welt auf den Kopf stellt. Es wird schön deutlich, dass die Einstellung zu jedem einzelnen Tag und Geschehen das Glück, was man empfindet, beeinflusst. 

Anders als Frau Unglück begibt sich der kleine Fuchs von Ulrike Motschiunig in Glück gesucht! selbständig auf die Suche nach dem Glück für seine Mutter. Die unterschiedlichen Ansichten der Waldbewohner helfen ihm da nicht genug weiter und am Ende ist das Glück viel Näher gewesen als der kleine Fuchs dachte. Auch hier tritt stark die Individualität in den Vordergrund und zeigt, dass Unterschiede gut und wichtig sind. 

Durch das Einbetten solcher Kinderbücher können SchülerInnen die Kompetenz erwerben, Gefühlslagen besser zu verstehen, den Ursprung von Gefühlen in einer gewissen Art zu akzeptieren und Gefühle auch zu verschriftlichen. Dazu eignen sich hervorragend innere Monologe, Tagebucheinträge oder auch einfach nur das Lesen. Abgesehen davon, werden auch die Lese- und Schreibkompetenz mit passenden Aufgaben gefördert. 

Aber vor allem lernen sie, dass sie alle ihr eigenes Glück empfinden, haben oder verfolgen dürfen und es für jeden anders aussehen kann. Das kann auch im Kunstunterricht nochmal verbildlicht werden. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag… 

Was passiert bei Glück im Körper? – Sachunterricht

Das Thema Glück lässt sich im Sachunterricht der Grundschule einbetten, indem man thematisiert, was genau im Körper passiert, wenn man glücklich ist. Denn Glück entsteht im Gehirn und das Gefühl wird durch die Ausschüttung verschiedener Hormone hervorgerufen. 

Es kann also mit dem Aufbau des Gehirns verknüpft werden: Das sogenannte Belohnungszentrum befindet sich im Mittelhirn des Menschen und besteht aus Neuronen, also ganz vielen Nervenzellen, die elektrische Signale aufnehmen und weiterleiten. Wenn uns dann etwas glücklich macht, werden in diesem Belohnungszentrum Glückshormone ausgeschüttet. Es gibt verschiedene Glückshormone, die verschiedene Ursprünge haben. Dopamin zum Beispiel, lässt uns fokussierter und aufmerksamer werden. Auch beim Lernen können wir dieses Glückshormon spüren, wenn wir nach langem Überlegen endlich eine Aufgabe lösen oder uns eine besonders schwere Vokabel merken können. Das ist für uns motivierend weiterzumachen. Endorphine können beim Sport entstehen, wenn wir uns also viel bewegen und anstrengen, sind wir zwar erschöpft, aber glücklich. Auch wenn wir etwas machen, wobei wir die Zeit ganz vergessen und im „Flow“ sind, entsteht dieses Glückshormon. Oxytocine entstehen, wenn wir beispielsweise verliebt sind. Viele Menschen würden dieses Glücksgefühl auch mit Schmetterlingen im Bauch oder Herzklopfen beschreiben.  

Es kann mit den Kindern darüber gesprochen werden, in welchen Situationen sie glücklich waren und welches Glückshormon in diesem Moment wahrscheinlich ausgeschüttet wurde. Es können auch kleine Experimente gemacht werden, bei denen sich die Kinder sportlich verausgaben können und anschließend schauen, ob sie sich wirklich glücklicher fühlen als vorher. So wird die Theorie auch noch mit Spaß verknüpft. 

Dabei werden gleich zwei Bereiche aus dem Lehrplan angesprochen. Zum einen der Bereich ‚Natur und Leben‘, da die Kinder eigene Sinneserfahrungen beobachten und zum anderen der Bereich ‚Mensch und Gemeinschaft‘, da sie angeregt werden, über ihre eigenen Gefühle zu sprechen und sich eventuell sogar beim Besprechen der Glückssituationen, in die Lage der anderen versetzen, um nachvollziehen zu können, warum sich die Person in dem Moment glücklich gefühlt hat. 

In unserem nächsten Beitrag erfahrt ihr noch mehr zum Thema Glück in anderen Fächern, wie Deutsch… 

Workshop App ANTON

Hintergrund:

Mein Name ist Robert und ich schreibe derzeit meine Masterarbeit im Fach Mathematik über die App ANTON. Bereits nach dem Erfolgreichen abschließen meiner Bachelorarbeit stand fest, dass ich eine empirische Masterarbeit schreiben will. Es fällt mir deutlich leichter, selbst erhobene Daten zu analysieren und auszuwerten. Mitten in der Coronapandemie kam für mich aber nicht in Frage in direkten Kontakt mit SuS an Schulen oder andere Einrichtungen zur Erhebung der Daten zu gehen. Auch wenn die Corona Situation im Moment sehr entspannt scheint, entschied ich mich schon früh in der Planung meiner Masterarbeit, meine Daten auf einem für mich neuen Weg zu erheben: einem Workshop mit Studierenden an der Universität Siegen. So begann also die Planung des Workshops mit dem Ziel, dass wir uns am Ende gemeinsam überlegen, wie die App ANTON im Mathematikunterricht eingesetzt werden kann.

Ablauf:

Am 28.06.21 fand dieser Workshop zur App ANTON nun statt. Über Zoom trafen wir uns um 16 Uhr und starteten mit einer mit einer kleinen bunt gemischten Gruppe aus angehenden Grundschullehrkräften im Bachelor- und Masterstudium und sogar aus dem Referendariat. Wie es nun einmal so ist, startete auch dieser Workshop mit einem eher trockenen Impuls, bei dem ich allgemeine Informationen über die App preisgab. Zur Auflockerung konnten sich alle Teilnehmenden währenddessen schonmal in der App anmelden und der extra für diesen Workshop erstellten Gruppe beitreten. Ohne Schwierigkeiten schloss sich deshalb direkt die Erprobungsphase an. In zufälligen Breaktoutsessions wurden vorher ausgewählte Aufgaben bearbeitet, um die Funktionsweisen der App kennenzulernen. Dabei sollten die Teilnehmenden unvoreingenommen an die Aufgaben herangehen, um die die Stärken und Schwächen der App selbst zu erleben.

Falls auch du schon mit der App ANTON gearbeitet hast, kannst du deine Erfahrungen gerne im Etherpad ergänzen.

Alle Erfahrungen, die beim Bearbeiten gemacht wurden, wurden in einem Etherpad festgehalten. So konnten wir uns anschließend gemeinsam austauschen und Fragen klären. Die eingetragenen Ergebnisse aus den Aufgaben konnte ich danach nutzen, um die Funktionen der Lernstandsauswertungen zu demonstrieren.
So schnell verging dann auch schon die erste Stunde womit der erste Teil des Workshops abgeschlossen war. In kurzer Zeit wurde sehr viel über die App kennengelernt. Anschließend begannen wir mit dem zweiten Teil. Jetzt sollten die Teilnehmenden ihre gewonnenen Erfahrungen nutzen und wieder in Kleingruppen überlegen, wie sie denn die App ANTON im Mathematikunterricht einsetzen würden.

Welche Ideen zum Einsatz der App ANTON im Unterricht hast du? Schreibe sie doch gerne in das Etherpad.

Auch diese Überlegungen wurden im Etherpad festgehalten. Hier wurde aber der Fokus auf den Austausch gelegt und jede Gruppe führte die gemachten Überlegungen ausführlich im Plenum aus. Nach einem abschließendem Input meinerseits, war der Workshop nach knapp zwei Zeitstunden beendet.

 

Reflexion:

In der kurzen Zeit, in der wir gemeinsam die App ANTON erkundeten und überlegten, wie sie im Unterricht eingesetzt werden kann, wurde nur ein winziger Bruchteil der Aufgaben und Möglichkeiten aus dem Mathematikbereich der App kennengelernt. Dennoch konnten sich alle Teilnehmenden einen guten Überblick über die Funktionen, vor allem aber auch über die Stärken und Schwächen der App machen. Auch mein Ziel der Datenerhebung für meine Masterarbeit habe ich durch die gute Mitarbeit aller beteiligten erreicht. Weiterhin freue ich mich aber über Beiträge im Etherpad, falls es weitere Ideen oder bereits erlebte Modelle gibt.
Beim nächsten Mal versuche ich die Abschlussdiskussion etwas anders zu gestalten. Diese hätte ich etwas besser anleiten können. Doch nicht alles kann perfekt laufen, denn es muss ja auch Verbesserungsmöglichkeiten für eine neue Durchführung im nächsten Semester geben. Dann hoffentlich wieder mit euch in Präsenz in der OASE 😊

Glück im Lehrplan und Kompetenzen

Glück als Lehrninhalt wirklich einzuordnen ist schwieriger, als man zunächst vielleicht denkt. Insgesamt versuchen wir in dieser Blogreihe in verschiedenen Fächern einen Bezug zu den Lehrplänen und den Bildungsstandards herzustellen. Begonnen bei den beiden Fächern, die bei uns im Fokus stehen. Kunst und Religion. Künstlerisch kann man das Thema Glück auf verschiedene Weisen aufgreifen. Dort kann jegliche Methode gewählt werden, darzustellen, was Glück für jeden einzelnen bedeutet. Dabei wird gefördert, dass die Kinder “Fantasien und Gefühle produktiv zum Ausdruck zu bringen” können. Möglich ist eine Umsetzung dementsprechend durch räumliche Gestaltung, farbiges Gestalten, grafisches Gestalten, textiles Gestalten, durch Gestaltung mit technisch-visuellen Medien und auch mittels einer szenischen Gestaltung. Denn so unterschiedlich Glück für jeden ist, so unterschiedlich kann es auch dargestellt werden. Wirklich verankert ist Glück und glücklich sein vor allem in der Auseinandersetzung mit Bildern und Objekten. Dort sollen die SchülerInnen bereits in der Schuleingangsphase “über Empfindungen und Gefühle bei der Betrachtung von Bildern und Objekten” sprechen und in den folgenden Jahren bestimmte Bildinhalte auf eigene Erfahrungen und Situationen beziehen, sie vertreten und ihren eigenen Standpunkt äußern.
Diese Auseinandersetzung mit Gefühlen aufgrund von Bildimpulsen kann ebenfalls im Religionsunterricht erfolgen. Dort sollen die SchülerInnen erlernen “eigene Lebensfragen und Gefühle zur Sprache zu bringen, mit denen anderer zu vergleichen und biblische Geschichten über die Ereignisoberfläche hinaus zu verstehen”. In dem Bereich Gott sucht den Menschen, der Mensch sucht Gott sollen durch eine eigene religiöse Sprache Gefühle und Erfahrungen von Freundschaft und Zuwendung, Angst und Leid geäußert werden können. Glück im Religionsunterricht einbinden kann man in verschiedenen Bereichen, denn überall sollen die Kinder ihre Identität entwickeln, über sich und die Welt philosophieren, Verantwortungsbewusstsein entwickeln, Gemeinschaft leben und neue Hoffnung schöpfen. Begonnen bei der Akzeptanz seiner eigenen Individualität und der von anderen ist auch die Individualität von Glück zu beachten. Nicht jeder empfindet gleich oder erhofft sich dasselbe. Dies zu akzeptieren und dass diese Individualität immer von Gott akzeptiert wird, ist eine wichtige Grundlage in Religionsunterricht.
In anderen Fächern kann man Glück ebenfalls aufgreifen. Im Deutschunterricht kann man unterschiedliche Bilder-/Kinder- oder Jugendbücher die diese Thematik behandeln aufgreifen. Beispiele für solche Bücher wären “Anleitung zum glücklich sein” von Eva Eland, “Ein Rucksack voller Glück” von Julia Volmert oder “Herr Glück und Frau Unglück” von Antonie Schneider. Dazu können SchülerInnen ihre “Gedanken und Gefühle zu Texten” äußern und “zu Gedanken, Handlungen und Personen in Texten Stellung” nehmen und Situationen möglicherweise auf ihre Welt beziehen und eigene Geschichten zu Glücksmomenten verfassen.
Möglich wäre auch eine Einbettung im Sachunterricht. Denn Glück ist ja eigentlich eine emotionale Sache, doch passiert dabei ja auch etwas in unseren Körpern. Was genau passiert und wie Gefühle durch unterschiedliche Hormone entsteht, kann man im Bereich Natur und Leben behandeln. Dort sollen “Beobachtung der eigenen Sinneserfahrungen und der Entwicklung des eigenen Körpers im Mittelpunkt” stehen. Dort kann bei Körper, Sinne, Ernährung und Gesundheit und dem Erklären des Baus und Grundfunktionen des menschlichen Körpers angesetzt werden. Ähnlich wie beim Religionsunterricht spielt auch die Gemeinschaft eine Rolle im Sachunterricht. Der Bereich” Mensch und Gemeinschaft” regt die SchülerInnen dazu an, “eigene Bedürfnisse, Gefühle und Interessen” zu formulieren und am Ende ihrer Grundschulzeit “sich in Bedürfnisse, Gefühle und Interessen anderer” hineinzuversetzen.