Grundlagen des Entwerfens II – 2. Semester

2ARCHBA04 vormals MB 4

Im 2. Semester liegt der Schwerpunkt auf der Entwurfssystematik und -methodik (Vorgehensweisen beim Entwerfen, Gliedern des Stoffes nach Sachgebieten und funktionalen Zusammenhängen, kritische Auseinandersetzung) und der vertieften Behandlung einzelner  Architekturelemente wie z. B. Konstruktion,  Erschließungssysteme,  Fassaden,  Fenster,  Materialität,  hinsichtlich  ihrer  Auswirkung auf den Entwurf (mit direkter Kopplung an eine selbständig bearbeitete Entwurfsaufgabe). Weiterhin werden die einzelnen Planungs- und Entwurfsschritte im Architektenberuf vermittelt und nachvollzogen. Das Nutzerverhalten und daraus resultierende Anforderungen an die Bauaufgaben werden an Beispielen behandelt.

2.Semester | Übung
Eine kleine Entwurfsaufgabe im Sommersemester

Allgemeine Information

Bachelor

Im Department Architektur an der Universität Siegen wird der 6-semestrige Studiengang “Bachelor of Science” angeboten.

Pünktlich zum Beginn des Wintersemesters 2018/2019 wurde unser neuer Bachelorstudiengang akkreditiert. Im Oktober 2020 wurde die Prüfungsordnung PO 2018 probest-konform angepasst.

Dem Modulhandbuch liegt die FPO (Fachprüfungsordnungen) zugrunde, die im Oktober 2020 veröffentlicht wurde.

Das Lehrgebiet Grundlagen des Entwerfens und Entwerfen lehrt in den Modulen 2ARCHBA03 und 2ARCHBA04 Grundlagen des Entwerfens I und II, sowie seit dem SoSe 2020 zusätzlich 2ARCHBA02 Entwurfstheorie, gibt Entwürfe heraus und bietet Abschlussarbeiten an.

 

Neu im Bachelorstudiengang Architektur mit dem Abschluss „Bachelor of Science“

Drei Entwürfe in frei wählbarer Reihenfolge sind zu bearbeiten, davon zwei Entwürfe mit hochbaulichem und ein Entwurf mit städtebaulichem Thema. Entwürfe stehen zur Wahl aus dem Angebot aller Lehrgebiete des Departments Architektur.

Drei Kurzentwürfe, ggf. in Form von Entwurfsworkshops sind in beliebiger Reihenfolge eigenständig zu bearbeiten.

Der Erwerb von 15 LP im Wahlpflichtmodul kann erfolgen durch die Teilnahme an 5 Lehrveranstaltungen aus dem Fächerkatalog (alle Fächer aller Lehrgebiete  gem. Auflistung). Wahlweise können bis zu 2 von den 5 Lehrveranstaltungen in einem anderen Department der Fakultät II oder im Sprachenzentrum belegt werden. Es kann auch ein Praktikum im Umfang von 2-3 Lehrveranstaltungen absolviert werden. Näheres regelt die PraktO (Praktikumsordnung).

Auf einer Klausurtagung im Herbst 2016 hat sich das Department intensiv mit den bis seinerzeit gültigen Studiengängen nach PO 2011 auseinandergesetzt und eine stärkere strukturelle und inhaltliche Verknüpfungen des BA- und das MA-Studiengangs sowie den Abbau von Hürden im Studium beschlossen.
Das BA-Studium nach der neuen PO 2018 (jetzt FPO 2020) bringt neben der Vermittlung von Grundlagenwissen in den ersten Semestern im Pflichtbereich mit einer sich aufbauenden Wahlfreiheit bei den jedes Semester angebotenen Entwürfen mehr individuelle Flexibilität.

 

Die Zulassungsvoraussetzungen zur BA-Arbeit

Um der Abschlussarbeit als tatsächlichem Abschluss des Bachelorstudiums gerechter zu werden, wird daher lt. FPO 2020 der Abschluss der Module MB 1-19 („ARCHBA01-19) sowie 20.1 (2ARCHBA20.1) gefordert, um zur Abschlussarbeit zugelassen zu werden. Es dürfen nur die Exkursionen (bzw. einzelne Exkursionstage), das Modul Bauökonomie und Recht sowie das Wahlpflichtmodul offen sein.

Insgesamt haben wir versucht, Barrieren und Abhängigkeiten der Fächer und Semester untereinander abzubauen, so dass zukünftig Auslandsaufenthalte im Sinn der Internationalisierung und Praktika besser in den Studienverlauf integrierbar werden. Gleichzeitig wurden innerhalb der Fächer Kompensationsmöglichkeiten im Bereich der Übungen und Prüfungen eingerichtet.

Info zu den Übergangsregelungen und auslaufenden Veranstaltungen siehe:
http://www.architektur.uni-siegen.de/veranstaltungen/
Die vorangegangene PO 2011 läuft mit Ende des SoSe 2021 endgültig aus.

 

 

Grundlagen des Entwerfens I – Erstes Semester

2ARCHBA03 vormals MB 3

Das Fach führt in die komplexen Zusammenhänge des architektonischen Entwurfes mit den Themengebieten: Entwurfspragmatik, Entwurfssystematik und Entwurfsmethodik sowie Grundlagen der Architekturtheorie und Entwurfstheorie ein.

Im  1.  Semester  liegt  der  Schwerpunkt  auf  der  Entwurfspragmatik  (grundlegende Entwurfsfaktoren wie Raumgrößen, Bewegungsflächen, Orientierung von Wohnbereichen, Erschließungssystemen etc.) sowie den Grundlagen der Architektur- und Entwurfstheorie unter dem besonderen Aspekt der Entwicklung der Moderne und deren Einflüsse auf heutige Architekturströmungen.

Die Förderung der Kreativität und des „Sehen Lernens“ sowie das Herantreten an Lösungsansätze sind die angestrebten Lernergebnisse. Hinzu kommt das Erkennen vielfältiger Zusammenhänge zwischen Voraussetzungen, Randbedingungen und Einflüssen auf den architektonischen Entwurf. Das Ziel ist der sichere, eigenständige Umgang mit Mensch und Raum im Sinne des Erschaffens eines qualitätvollen architektonischen Innen‐ und Außenraumes.

Besondere Zielsetzung ist es, die Rahmenbedingungen des Ortes zu analysieren, die eigene Definiti-on der Zielsetzung und phasenweiser Entwurfsbearbeitung zu lernen.

Das Ausprobieren von Alternativen zu jedem Zeitpunkt der Planung, die Arbeit am Modell und in der Zeichnung sowie das gemeinsame Gespräch und die Präsentation in der Gruppe zur Stärkung der Kritikfähigkeit und des Durchsetzungsvermögens, stehen im Mittelpunkt.

 

Übungen des ersten Semesters 2018/2019:

1.  Zimmer

2. Strukturen

3. Raumfolgen

4. Studentenbude

5. Transformation

Allgemeine Information

Master

Im Department Architektur an der Universität Siegen wird der 4-semestrige
Masterstudiengang Planen und Bauen im Bestand mit Abschluss „Master of
Science“ seit dem Wintersemester 2011/2012 angeboten.

Der Masterstudiengang wurde 2018 reakkreditiert. Die geänderte Bezeichnung des Studiengangs lautet: „Architektur“ mit der möglichen Schwerpunktsetzung „Planen und Bauen im Bestand“. Dem Modulhandbuch liegt die FPO (Fachprüfungsorüfungsordnung veröffentlicht im Oktober 2020) zugrunde.

Das Lehrgebiet Grundlagen des Entwerfens und Entwerfen gibt in den Mastermodulen 2ARCHMA04-06 Entwürfe heraus und bietet Masterthesen an.

Neu seit der PO 2018 im Masterstudiengang Architektur mit dem Abschluss „Master of Science“ mit dem Schwerpunkt Planen und Bauen im Bestand

Drei Entwürfe in frei wählbarer Reihenfolge sind zu bearbeiten, davon max. eine Arbeit mit theoretisch-wissenschaftlicher Schwerpunktsetzung.
Lehrveranstaltungen stehen zur Wahl aus dem Angebot aller Lehrgebiete des
Departments Architektur.

Drei Kurzentwürfe, ggf. in Form von Entwurfsworkshops sind in beliebiger Reihenfolge eigenständig zu bearbeiten.

Der Wahlpflichtbereich bestehend aus 9 Wahlmodulen im Umfang von 27 LP dient der individuellen Vertiefung und Schwerpunktsetzung. Die Studierenden erhalten Gelegenheit, ihr wissenschaftliches Profil ohne fachlich thematische Vorgaben zu entwickeln und eigene Schwerpunkte bezogen auf die angestrebte Berufspraxis zu setzen. Dies kann erfolgen durch eine Schwerpunktsetzung Planen und Bauen im Bestand, eine Vertiefung im Bereich Kontext und Theorie mit einer stärkeren wissenschaftlichen Ausrichtung oder durch konstruktive und bauökonomische Vertiefungen.
Ebenso ist eine Ausrichtung auf ein breiteres Profil der Architektentätigkeit mit einer Differenzierung in mehreren Einzelbereichen möglich. Wahlweise können im Wahlpflichtbereich bis zu 2 von 9 Lehrveranstaltungen aus einem anderen Department der Universität Siegen gewählt werden.

Im MA-Studiengang wurden Pflicht- und Wahlmodule reduziert zugunsten einer gewichtigeren Masterarbeit mit 24 L P. Insgesamt haben wir versucht, Barrieren und Abhängigkeiten der Fächer und Semester untereinander abzubauen, so dass zukünftig Auslandsaufenthalte im Sinn der Internationalisierung und Praktika besser in den Studienverlauf integrierbar werden. Gleichzeitig wurden innerhalb der Fächer Kompensationsmöglichkeiten im Bereich der Übungen und Prüfungen eingerichtet.

 

 

 

Lü_ckenhaus

Grundlagen des Entwerfens II

Im Rahmen der städtebaulichen Umstrukturierung eines (fiktiven) Industriehafengebietes und der Umnutzung von Lager- und Speichergebäuden sollen neue Wohn-, Arbeits- und Lebensräume entstehen. Diese bis zu 100 m lange Häuserreihe soll die ehemaligen Quais flankieren und sich zum Wasser hin orientieren. Als Nutzung, für die einzelnen zu entwerfenden Einheiten sind Gründerzentren, kleinere wohnverträgliche Handwerksbetriebe, Verkaufsflächen, Veranstaltungsbereiche, Co-Working-Spaces, Kneipen, kleinere Ateliers usw.  sowie kleine Wohnungen denkbar.  Am Ende Übung ensteht ein Gesamtbild von etwa 80 Arbeiten,  das die gedachte Situation wiederspiegelt. Die Einheiten mit einer Breite von 4,20 m im Lichten, d.h. 4,50 m Achsabstand und einer Tiefe von 12,00m, werden in der Höhe auf 9,00m begrenzt. Ein kleiner privater Außenbereich mit einer Tiefe von 5,00m wird jedem Gebäude auf der Wasserseite zugeordnet. 

Die Bearbeitung erfolgt in Zweiergruppen als Rollenspiel Nutzer-Architekt wechselseitig. Der Schwerpunkt liegt im Entwurf. Vertieft werden die einzelnen Planungsphasen im Laufe der Bearbeitung. Diese Übung soll neben der weiterführenden Vermittlung von Entwurfskompetenzen auch die fachliche Gesprächsführung fördern. 

 

Studentische Arbeiten SS 20

 

Fabienne Schneider

Daphne Schulte

 

Julia Schröer

Marlen Sundermann

Vivien Centelles Schlegel

Fredrik Siebel

 

Elisabeth Fink

 

Low Budget Hotel

Entwurf: Sarah Bäumer

Der Baukörper ist als Solitär im Plangebiet platziert und spaltet das Quartier in zwei Bereiche. Ziel ist es ein identitätsbildendes Element zu entwerfen, das eine städtebauliche Ausdrucksweise beinhaltet und eine gewünschte positve Fernwirkung mit Wiedererkennungswert erfährt. Die entwickelte Blickachse richtet sich auf die großzügige Eingangssituation von drei Nutzungsbereichen und gibt dieser eine gewisse Dominanz und Wertigkeit. Neben des prägnanten Einschnittes der Erschließung im Erdgeschoss befindet sich eine weitere Maßnahme zur Identitätsbildung innerhalb der Blickachse: die Ausbildung des Aussichtsturmes für die Öffentlichkeit. Diese Bereiche werden als Sitzstufen in trichterartigen Elementen ausgeführt und kragen bis zum Dachüberstand des Flugdaches aus der Fassade heraus. Die Aussichtsbereiche werden durch Treppenstufen erreicht. Die Treppe verläuft als Rundgang sowohl abschnittweise entlang der Fassade als auch durch das Gebäude und ähnelt optisch einem Band. Im Inneren des Gebäudes wirkt die Steigung wie eine Skulptur im Raum. Insgesamt dient das Treppenband mit den Aussichtsbereichen als vielfältige Kommunikatonsfläche, in der die Dimension und Qualität Siegens begreifbar werden. Nach dem Herausschneiden der öffentlichen Erschließungsbereiche ergeben sich Restflächen, die den anderen Nutzungen zugeordnet werden. Sie beinhalten sowohl den öffentlichen Hotelbereich mit Lobby und Frühstücksbereich in den ersten beiden Geschossen als auch Hotelzimmer. Zusätzlich sind vielseitge Wohngemeinschaften und freie Präsentationsfächen mit und ohne Steigung angebracht.

Gedanken zur Lehre

Grundlagen des Entwerfens

Die Ausbildung zum Architekten hat sich an den sich kontinuierlich verändernden Bedingungen und Gegebenheiten des Architekten Berufes zu orientieren.

Es sollte dabei nicht um die Summe von angelerntem Spezialwissen gehen, sondern um das Erkennen der Zusammenhänge von Planen und Entwerfen, Konstruktion und Form, Material und Bauweise, Ideal und Realität gepaart mit Wissen über Projektmanagement, Kostenkontrolle und Büroorganisation.
Der Einzelne ist überfordert, wenn er Spezialwissen in allen Bereichen erlangen wollte.
Es muss Aufgabe des Architekten sein, das Gesamtergebnis deutlich im Auge zu behalten, verantwortlich die Einzelteile zusammenzutragen.
Dies ist in der Vergangenheit im Berufsleben verloren gegangen, uns sind Verantwortlichkeiten abhanden gekommen.
Die Integration realer Abläufe des Architektenberufes in die Lehre steht als Ziel.

Zunächst müssen wir lernen zu sehen, zu erkennen…

Begriffe aus der Planungsterminologie müssen vermittelt werden, ebenso wie Abläufe im Planungsprozess.
Architektur wird von einer Vielzahl von Bedingungen und Einflüssen bestimmt wird, das Entwerfen beschränkt sich also nicht auf das Aufzeichnen von Raumanordnungen.

  • Hinzu kommen die unterschiedlichsten Zusammenhänge und Abhängigkeiten, die eine Menge an Kenntnis der unterschiedlichsten Disziplinen von uns verlangen.
    z.B. Statik, Bauphysik, Ökologie, Ökonomie, usw.
  • Da sind gesellschaftliche Abhängigkeiten, sozial-politische Aspekte, geschichtliche Faktoren, die bei jeder Planung Berücksichtigung verlangen.
  • Hinzu kommen Geschick und oft diplomatische Befähigung im Umgang mit Bauherrn, privaten oder öffentlichen, mit Behörden, anderen an der Planung beteiligten, z.B. Fachingenieure usw.
  • Es stellt sich außerdem immer die Frage:
    nach Beziehungen zwischen Bauten und Benutzern, nach dem menschlichen Maßstab der die Architektur beeinflusst, nach Symbolhaftigkeit und Proportion, nach Voraussetzungen und Wirkungen der Architektur, in psychischer Hinsicht also.
  • Da ist der besondere Ort.

Wie all dies berücksichtigende Entwurfskonzepte letztlich in Abhängigkeit zur gewählten Bauweise zu materialgerechten und somit sinnvollen Baustrukturen weiterentwickelt werden, schließlich ihren eigentlichen Charakter erhalten, ist ebenso zentrale Aufgabe.

Das bautechnisch, konstruktive Verbinden von einzelnen Bauteilen nach den Regeln der Baukunst macht Architektur längst nicht aus.

Diese grundsätzlichen Aspekte muss der Architekt begreifen und beurteilen lernen, um sich ihrer bedienen zu können.

Der Planer als Koordinator muss alle Aspekte und Zusammenhänge, Beiträge anderer Beteiligter sinnvoll fügen auf einen gemeinsamen Nenner bringen, später in Bauabläufen koordinieren.
Dies lässt erahnen welche Verantwortung wir auf uns nehmen müssen.

Nur in der Integration unterschiedlicher Teilbereiche, aber vor allem im Bewusstsein der Abhängigkeiten, Wechselwirkungen, der inneren und äußeren Bedingungen und Zwänge entsteht Architektur.