Bachelorarbeit SoSe 22

time out
psychiatrische Klinik für Jugendliche und junge Erwachsene

Entwurf: Fabienne Schneider

Standort:
Bad Berleburg dient bereits als Standort der psychiatrischen „Klinik Wittgenstein“ im nord-osten der Kleinstadt. Ergänzt wird das Gesundheitsangebot durch das „HELIOS Rehazentrum“, das „Rehazentrum Bad Berleburg“, die „VAMED Rehaklinik Bad Berleburg“ und das Krankenhaus „Rothaarklinik“. Mit seiner Lage und der umgebenden Natur bietet der Standort viele Möglichkeiten unterstützend bei den Heilungsprozessen mitzuwirken. Bad Berleburg als Stadt bietet zudem viele positive Aspekte für den Standort einer psychiatrischen Klinik. Die vorhandenen Kliniken, sowie deren Standort in der Kleinstadt sind bekannt und weisen ein hohes Einzugsgebiet vor. Das ca. 15.000 m2 große Plangebiet mit Osthang befindet sich im Westen der Kleinstadt und bietet einen großzügigen Ausblick über die Stadt, sowie auf das Schloss Berleburg.

Situation und Notwendigkeit:
Depressionen, Burn-Out, Angstattacken, Persönlichkeitsstörungen, Zukunftsängste: Die Welt der psychischen Erkrankungen ist mit einer Vielzahl von Begriffen, komplexen Definitionen und vor allem auch Unsicherheiten geprägt. Die Fragestellungen „Ab wann bin ich krank?“, „Sollte ich mich behandeln lassen?“ hemmen viele Menschen aktiv gegen eventuelle Krankheitsbilder vorzugehen. Lange Wartezeiten und die hohe Nachfrage an Behandlungsplätzen zeigen jedoch jetzt schon einen enormen Bedarf an psychiatrische Einrichtungen. Dennoch gilt das Thema solcher Erkrankungen in vielen Kreisen, vor allem auch unter den jüngeren Generationen als „Tabuthema“. Die Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung bei einer möglichen Diagnose einer psychischen Erkrankung verstärkt den Rückzug von betroffenen Personen und kann deren Krankheitsbilder enorm verschlechtern. Statt einer Behandlung in einer Tagesklinik ist es für viele Patient:innen und deren Krankheitsbilder wichtig, Abstand aus ihrem gewohnten Umwelt zu gewinnen und sich in einer stationären Behandlung auf sich und seinen Heilungsprozess konzentrieren zu können. Das Einzugsgebiet der bestehenden psychiatrischen Kliniken ist groß und die Nachfrage an Plätzen sehr hoch. So können die Wartezeiten mehrere Monate betragen. Jedoch ist eine zeitnahe Behandlung, besonders bei psychologischen Erkrankungen notwendig, da sich die Krankheitsbilder in diesen Zeiten drastisch verschlechtern können. Auch bieten die dort vorhandenen Kliniken aktuell keine Behandlungsplätze für Jugendliche oder Alleinerziehende mit Kindern an.

Lösungsansatz:
Durch den Entwurf der neuen psychiatrischen Einrichtung sollen weitere Behandlungsplätze ergänzend 
zu den bestehenden Kliniken angeboten werden können. Der Patientenschwerpunkt auf Jugendliche und junge Erwachsene verbreitet das Angebot und durch den Standort können die Patienten und Einrichtungen dennoch miteinander agieren und kooperieren. Eine öffentlich zugängliche Cafeteria im Hanggeschoss des Gebäudes ermöglicht einen einfacheren Zugang zur Klinik und lässt eine freie, leichte Annäherung zu. Verschiedene Territorien im Innen- und Außenbereich grenzen die Zonen dennoch ab und lassen die Patienten:innen selbst entscheiden, inwieweit sie sich zurückziehen oder öffnen möchten. Demnach befindet sich neben der öffentlichen Cafeteria ein eigener Speisesaal nur für die Einwohner.