Aus eins mach zwei – Zweitverwertung bei der FAZ

Die FAZ stellt zur Printausgabe des Spiegels einen Kontrast dar, welcher aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine überregionale Tageszeitung handelt, hervorgerufen wird. Die Artikel der FAZ sind sehr viel nachrichtlicher, wobei auf narrative Elemente trotz dessen nicht gänzlich verzichtet wird, diese aber eher einen geringeren Anteil einnehmen. Vorherrschend ist die deskriptive Schreibweise der Tageszeitung, welche eine sachliche, objektive Darstellung des Ereignisses vermittelt. Auf faz.net dominieren hingegen der mediale und der erklärende Diskurs. Des Weiteren kann bei der FAZ beobachtet werden, dass es eine Zweitverwertung von Beiträgen gibt, denn Artikel, die bereits online erschienen sind, werden in abgeänderter Form in der Printausgabe abgedruckt, wobei eine sprachliche Anpassung und eine Aktualisierung von Informationen erfolgen. Am Beispiel des am 14.11.15 auf faz.net publizierten Artikels mit der Überschrift „Die Band, die den Terror überlebte“ wird ersichtlich, dass der Artikel, welcher zwei Tage später in der Printausgabe veröffentlicht wurde, einen abgeänderten Titel aufweist: „Die Band, die dem Terror entkam“. Inhaltlich basiert die Printversion des Artikels auf der des Online-Artikels. Es fällt auf, dass nur geringe Änderungen vorgenommen wurden. Es wird beispielsweise keine Umgangssprache verwendet und der Artikel weist eine höhere Wortanzahl auf. Die gestreckte Länge des Artikels in der FAZ beruht auf einer ausführlicheren Schilderung des Ereignisses und weist zudem eine neue Opferzahl auf.

Dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass die FAZ und die faz.net, im Gegensatz zu dem Spiegel und Spiegel Online, sehr stark miteinander verknüpft sind. Dies spiegelt sich auch in der Informationsdichte wider. Infolgedessen herrscht zwischen dem Online- und dem Printprodukt eine geringe Diskrepanz, was auch auf die Zweitverwertung von Online-Artikeln in der Printausgabe zurückzuführen ist. Auffällig ist hierbei jedoch, dass kaum neue Informationen hinzukommen.