Anforderungen an Blogs

Die Formulierung von Anforderungen an Blogs ist schwierig, da diese – wie bereits erläutert – von jedem betrieben werden können. Für gewöhnlich reguliert sich die Gestaltung über den Nutzer: Je weniger Nutzer bzw. Follower ein Blogger hat, umso eher ändert dieser seine Bloggewohnheiten oder stellt ihn sogar komplett ein. Trotzdem kann man hier einige Eigenschaften formulieren, die typischerweise durch das Medium Internet bedingt sind und zu einem größeren Erfolg des Blogs beitragen können, und damit als Richtlinie für Blogger gelten. Die Grundpfeiler hierfür wurden bereits in Was sind Blogs? beschrieben.

  • Geschwindigkeit:
    Blogs zeichnen sich vor allem durch ihre Schnelligkeit und die damit einhergehende Aktualität aus. Im Netz können Sachverhalte schnell recherchiert, zu einem Beitrag zusammengefasst und veröffentlicht werden, ohne dass man auf die Ausstrahlung einer Sendung oder den Druck der Zeitung warten muss. Damit verbunden ist auch eine verkürzte Reaktionszeit, sowohl auf das aktuelle Zeitgeschehen wie auch auf Kommentare oder Feedback zum eigenen Blogeintrag.

  • Themenbreite:
    Es kann ein breiteres Spektrum an Themen angeboten werden als beim klassischen Journalismus, denn der Blogger muss nicht das Interesse der Masse bedienen. Randthemen finden teilweise sogar sehr dankbare Leser, da diese mit ihrem speziellen Interessengebiet trotzdem eine Austausch- und Informationsplattform finden, oder bestimmte Geschehnisse in einem anderen Licht beleuchtet bekommen.

  • Meinungsbildung:
    Mit der Themenbreite geht auch eine differenzierte Meinungsbildung und die Vernetzung von Wissen einher. Diese erfolgt vor allem über die Einbindung verschiedener Medien in den Blogbeitrag – Grafiken, Videos, Musik –, die Nutzung von Hyperlinks, um sowohl die eigenen Quellen wie auch den Bezug transparent zu gestalten, sowie die Thematisierung von nicht massentauglichen Themen oder Ereignissen.

  • Subjektivität:
    Einer der vielleicht wichtigsten Punkte für den Erfolg von Blogs ist deren Subjektivität. Es ist immer der Blogger, der in seinem Beitrag spricht, und somit fließen hier schon Wertungen ein, auf die ein professioneller Journalist möglichst verzichten soll. Damit entsteht nicht nur eine Bindung zum Leser („Er versteht mich/teilt meine Meinung“), sondern auch eine moralische Einordnung des Themas. Gleichzeitig kann ein emotionaler Diskurs stattfinden, der sich nicht nur auf die Fakten beschränkt, sondern auch die Befindlichkeiten des Einzelnen mit einbeziehen kann.