Gibt es eine neue Öffentlichkeit im Web 2.0?

Die Vermittlung bzw. Aushandlung von Interessen zwischen Staat und Subjekten/Interessengruppen, welche via Massenmedien kommuniziert werden, hat sich durch die Etablierung des Web 2.0 verändert. Es geht mittlerweile vielmehr um Kommunikation im Sinne von Diskurs. Davon ausgegangen, dass der Diskurs zwischen Staat und Subjekten/Interessengruppen durch journalistische Arbeit stattfindet, gilt es herauszufinden, wie sich das kommunikative Handeln zwischen Publikum, Sprechern und Vermittlern auf den verschiedenen Ebenen von Öffentlichkeit verändert hat.

Bisherige Öffentlichkeitsmodelle, wie von Gerhards und Neidhardt die sich lediglich auf die klassischen Massenmedien beziehen, sind nicht mehr aktuell, da sich die Strukturen von Öffentlichkeit durch die Etablierung des Internets maßgeblich verändert haben. Um diese Veränderungen erkennbar zu machen, ist es notwendig den historischen Wandel von Öffentlichkeit zu betrachten. Da das kommunikative Rollenhandeln und somit die Themensetzung auf den einzelnen Ebenen nicht mehr, wie bislang angenommen, starr sind, sondern sich zunehmend auflösen, können die bisherigen Modelle nicht mehr angewendet werden. In einem von uns neu konzipierten Öffentlichkeitsmodell, welches das Internet als eigene Ebene von Öffentlichkeit begreift, werden mit Hilfe der Politikwissenschaft sowie Kommunikationswissenschaft die Veränderungen dargestellt und erklärt.