Meldung als Basis – Spiegel Online macht es sich leicht

Spiegel Online folgt einer klaren, immer wiederkehrenden Struktur: Links ist ein Rand mit Basisinformationen, der Anmeldung zum Newsletter, die Verlinkung zu Bento und weiteren Artikeln dargestellt, wodurch sich wiederum die Gefahr für den Nutzer birgt, sich in dieser Vielzahl an Texten zu verlieren.

Sowohl von der Thematik als auch vom Diskurs-Typ her bedient Spiegel Online beinah die gesamte Bandbreite – sowohl der narrative Diskurs als auch der moralische, der meinungsbildende und der erklärende Diskurs und schließlich die Agenturmeldung sind vorhanden. Der narrative Diskurs und die Agenturmeldung wurden jedoch mit jeweils drei Texten am häufigsten genutzt. Deshalb lässt sich vermuten, dass Spiegel Online auf eine zeitnahe und somit produktiv vereinfachte Form der Berichterstattung setzt. Denn sowohl die Agenturmeldung als auch zu Teilen die Narration beanspruchen in ihrer Herstellung keinen hohen Zeitaufwand – die Recherchearbeit fällt zu großen Teilen weg. Die Agenturmeldung wird in ihrem Inhalt schlichtweg übernommen, eventuell ein wenig durch Fotos oder Umformulierungen verändert und „online-fähig“ gemacht. Auch die Narration beruht inhaltlich auf einer nachrichtlichen Meldung, die umgestaltet wird und welcher ein narrativer Charakter verliehen wird.

Auch bezüglich der Textlänge oder des Sprachstils lassen sich hier keine vorherrschenden Tendenzen erkennen. Jedoch fällt auf, dass alle untersuchten Texte einen Aktualitätsbezug besitzen. Dieser Aspekt bestätigt die These, dass überwiegend tagesaktuelle Meldungen weiter verarbeitet werden. Zudem sind meist sehr viele visuelle Elemente in den Text eingebunden, wodurch eine Aufwertung der Publikation erfolgen soll.

Diese Ergebnisse decken sich außerdem zu großen Teilen mit den Resultaten, die sich auch bei der Analyse der Online- und Offlinekanäle des Spiegels ergaben.