Interaktiv! Das Web 2.0 und seine Eigenschaften

Vom Printformat ins Digitale – so lässt sich der Wandel des Journalismus der vergangenen Jahre beschreiben (vgl. Sturm 2013: Vorwort). Mittlerweile präsentiert sich so gut wie jedes journalistische Medium im Internet und bietet seinen Rezipienten den Übertragungsweg zusätzlich zur Print-Version auch online an (vgl. Lilienthal/Weichert u.a. 2014: 2). Online-Journalismus oder auch Digitaler Journalismus kann als ein „digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit“ verstanden werden (Lilienthal/Weichert u.a. 2014: 3) und wirkt sich neben vielen weiteren Aspekten auf die Kommunikation unserer Gesellschaft aus. Die „neue“ Digitalität bietet den Medienunternehmen zahlreiche Chancen, aber eben auch Herausforderungen.

Die Darstellung der Inhalte im Internet gestaltete sich insbesondere zu Beginn sehr schwierig. Die Medienbetriebe übernahmen lediglich den Print-Artikel in den Internetauftritt, was alles andere als erfolgreich war (vgl. Hoofacker 2016: 50), denn die herkömmlichen Richtlinien, wie man sie aus dem Print-Bereich kannte, gelten hier nicht. Stattdessen müssen Nachrichten speziell für den Online-Bereich und die Bedürfnisse der Nutzer aufbereitet werden (vgl. Wiedemann/Noack 2016: 223). So geht es nicht mehr nur darum, Nachrichten bloß zu lesen – der Rezipient nimmt zunehmend eine aktive Rolle ein, kommentiert, teilt und steuert seinen Teil zum Inhalt des Mediums bei. Kurz gesagt: Das Web 2.0 ist ein „Mitmachnetz“ geworden (vgl. Wiedemann/Noack 2016: 229) und kann durch die folgenden Charakteristika beschrieben werden:

  • Hypertextualität
  • Multimedialität
  • Interaktivität
  • Veränderte Betriebs- und Publikationsformen
  • Zeitliche Permanenz (vgl. Lilienthal 2014: 2 f.).

Folglich treten zuvor separat dargestellte mediale Formen nun als eine integrierte Form auf, weshalb auch von einer Annäherung der Medienarten gesprochen werden kann (vgl. Neuberger/Quandt 2010: 64). Radio, Print und Fernsehen lassen sich im Internet durch auditive, textliche, visuelle oder audiovisuelle Elemente wiederfinden. Auch Soziale Netzwerke werden zunehmend als Interaktionsinstrument im Online-Journalismus genutzt, was in Anbetracht der enormen Nutzerzahlen von Facebook, Twitter und Co. nicht verwunderlich ist. Allein in Deutschland waren im Januar 2016 insgesamt 27 Millionen Menschen auf Facebook aktiv (vgl. Statista Online 2016). In Sozialen Netzwerken spiegelt sich das wider, was in der Gesellschaft momentan von Interesse oder besonders wichtig ist, weshalb diese Thematiken im Online-Journalismus zunehmend aufgegriffen und verarbeitet werden (vgl. Tippelt/Kupferschmitt 2015: 446).